Abhängig von den befallenen Organen werden unterschiedliche Verlaufsformen beobachtet, die jedoch auch kombiniert auftreten können. Allen gemeinsam ist das Auftreten hohen Fiebers, welches bis auf 41°C ansteigen kann, sowie Appetitlosigkeit und Apathie.
Bleibt es bei diesen beiden Formen, nimmt die Krankheit einen vergleichsweise milden Verlauf und hat nach zwei bis vier Wochen häufig eine Erholung zur Folge. Wird jedoch das Nervensystem betroffen, ist die Prognose wesentlich ungünstiger und endet häufig mit dem Tod des Tiers.
Mit schweren Verlaufsformen verbunden sind Hyperkeratosen im Bereich der Ballen und des Nasenspiegels, die sogenannte Hard pad disease. Sie ist als prognostisch ungünstiges Zeichen zu werten. Da die Viren die für die Zahnbildung zuständigen Zellen der Hunde befallen, tritt nach überstandener Infektion nicht selten ein Staupegebiss auf, welches durch ausgedehnte Defekte des Zahnschmelzes der Hunde gekennzeichnet ist.
PARVOVIROSE :
Als Parvovirose wird eine hoch ansteckende und akut verlaufende Infektionskrankheit von Hunden bezeichnet. Ihrem klinischen Verlauf nach wird sie auch als Hundepanleukopenie bezeichnet und ist hinsichtlich ihres Verursachers und der durch ihn hervorgerufenen Symptome eng verwandt mit der Katzenseuche sowie der infektiösen Panleukopenie der Marderartigen. Bei Menschen kann das wesentlich weniger gefährliche Parvovirus B19 Erkrankungen auslösen.
Am empfänglichsten für die Erkrankung sind Welpen im Alter von 2-16 Wochen und alte Hunde.
Auslöser der Erkrankung ist ein Parvovirus mit der Größe von etwa 18 bis 26 Nanometern Durchmesser. Beim Hund sind drei Parvoviren bekannt. Erstmals beschrieben wurde der Erreger 1968 als Minute Virus of Canines (CPV-1), welches lediglich klinisch inapparente Infektionen verursacht. Hochgradig pathogen wirkt sich hingegen der Virustyp 2 (CPV-2) aus, welcher erstmals 1977 beschrieben wurde. Wahrscheinlich übersprang dieser Virustyp die Artenbarriere und wurde durch Mutation der Auslöser der Katzenseuche sowie der infektiösen Panleukopenie der Marderartigen, da hier die im Virus verschlüsselten Erbinformationen zu 99% mit denen des caninen Parvovirus identisch sind. Das canine Parvovirus ist für die Katze ebenfalls infektiös, wenngleich die Krankheit hier meist subklinisch verläuft. Die Vermehrung des Virus findet im Zellkern der betroffenen Zelle statt und benötigt hierbei Funktionen, die nur während der Zellteilung vorliegen. Der Erreger ist gegenüber Umwelteinflüssen sehr unempfindlich. Bei Raumtemperatur bleibt er über 1 Jahr infektiös, die meisten handelsüblichen Desinfektionsmittel vermögen ihn nicht zu inaktivieren. Zu den gegen das Virus wirksamen Substanzen zählen Natriumhypochlorid, Formaldehyd und Glutaraldehyd.
Der Erreger dringt über die Nasen- und Maulschleimhaut in den Körper ein. Die Inkubationszeit beträgt 4 bis 10 Tage. Da das Virus zur Vermehrung Zellen mit hoher Teilungsrate benötigt, befällt es besonders die sich fortwährend stark regenerierenden Zellen des Darmepithels, des Knochenmarks und des Lymphsystems. Ferner kann das Myokard befallen sein, auch Embryoschädigungen sind beschrieben. Von der Krankheit werden vor allem noch nicht immunkompetente Jungtiere betroffen. Die Ausscheidung erfolgt über hauptsächlich über den Kot, möglicherweise auch mittels Speichel und Erbrochenem. Infolge seiner hohen Widerstandsfähigkeit bleibt der Erreger lange infektiös und wird mittels Beschnuppern oder Belecken kontaminierter Oberflächen von einem neuen Wirt aufgenommen. Als Überträger kommen gleichfalls mit dem erkrankten Tier in Berührung gekommene Menschen in Frage (Hundebesitzer, Händler, Tierärzte, über Schuhwerk verschlepptes Virusmaterial). Obgleich für die Erkrankung Hunde aller Altersgruppen empfänglich sind, werden die schwersten Krankheitsverläufe bei Welpen beobachtet.
Symptome
Die Erkrankung kündigt sich mit dem Auftreten von Fieber (39,5°C - 41,5°C), verminderter Futteraufnahme und Teilnahmslosigkeit an. Entsprechend den befallenen Organsystemen dominieren etwa 6-12 Stunden nach den ersten Anzeichen vor allem Symptome des Magen-Darm-Traktes und des Abwehrsystems. Neben dem Auftreten starker, oftmals blutiger Durchfälle kommt es zu einer starken Abnahme weißer Blutkörperchen (Leukopenie) und damit einer Verminderung der Abwehrfähigkeit des erkrankten Organismus, der daher für bakterielle Sekundärinfektionen besonders empfänglich ist.
Neben diesen Symptomen zeigen die betroffenen Tiere während des gesamten Krankheitsverlaufes die bereits eingangs aufgetretenen Symptome Mattigkeit, Fressunlust, Dehydratation und Fieber. Mit dem Kot werden große Mengen hochinfektiösen Erregermaterials ausgeschieden. Bei schweren Verlaufsformen tritt innerhalb von 24 bis 48 Stunden der Tod ein. Drei - bis zwölf Wochen alte Hunde sterben häufig an der Infektion, ohne dass es vorher zur Ausprägung klinischer Symptome gekommen ist. Hier kommt es infolge des Befalls des Herzmuskels zum akuten Versagen der Herz-Kreislauf-Funktion.
Ein wesentliches diagnostisches und prognostisches Kriterium ist die Anzahl der Leukozyten, die bei typischen Verläufen auf Werte um 500 bis 3000 pro Mikroliter absinken (Leukozytopenie). Je niedriger dieser Wert ist, umso schlechter ist die Prognose. Die Viren lassen sich im Regelfall mittels eines praxistauglichen Schnelltests (Antigen-ELISA) aus dem Kot nachweisen. Ein Erregernachweis ist ebenfalls über Zellkulturen oder via PCR möglich. Eine indirekte Methode ist der Nachweis von Antikörpern aus dem Blut nicht geimpfter Hunde.
Differentialdiagnostisch kommen vor allem Infektionen mit dem Staupe-Virus, Rota- und Coronaviren und E.coli-Infektionen in Betracht. Bei akuten Todesfällen von Welpen ist neben bakteriellen Septikämien die Hepatitis contagiosa canis eine mögliche Differentialdiagnose.
Behandlung :
Die wirksamste Maßnahme gegen die Erkrankung besteht in einer prophylaktischen Impfung, welche erstmals im Alter von 6 Wochen durchgeführt werden kann (Puppy-Impfung). Im Alter von 8 Wochen ist eine Wiederholungsimpfung ratsam, welche im Alter von 3 Monaten nochmals geboostert werden sollte. In der Folge sind Impfintervalle von 1 bis 3 Jahren empfohlen. Jedoch auch mit „gültigem“ Impfschutz kann die Infektion eines Hundes nicht immer sicher vermieden werden.
Eine Behandlung erkrankter Tiere zielt zunächst auf eine Stabilisierung des Patienten hin. Hierzu sind Infusionen nötig. Um bakterielle Infektionen zu vermeiden, bedarf es der Verabreichung von Antibiotika. Das Virus selbst wird durch die Applikation von Interferonen und Serum-Antikörpern bekämpft. Ein weiterer wesentlicher Aspekt der Krankheit ist die Einhaltung strikter Hygienemaßnahmen, um die Weiterverbreitung des Erregers zu verhindern.
Zwingerhusten :
Als Zwingerhusten (auch: infektiöse Tracheobronchitis) wird eine Erkrankung der oberen Atemwege von Hunden beschrieben, deren Symptomatik durch verschiedene Erreger ausgelöst werden kann. Am häufigsten beobachtet wird hierbei das canine Parainfluenzavirus (CPIV) und das Bakterium Bordetella bronchiseptica, welches auch an der Ausbildung des Katzenschnupfen-Komplexes beteiligt ist. Gegen beide Erreger besteht die Möglichkeit einer Impfung. Außerdem sind das canine Adenovirus Typ 2 (CAV-2), welches auch bei der Entstehung der ansteckenden Leberentzündung des Hundes beteiligt ist, sowie ferner das canine Herpesvirus (CHV) und das canine Reovirus mögliche Erreger der Erkrankung.
TOLLWUT:
Die Tollwut ist eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion, die bei Tieren und Menschen eine akute lebensbedrohliche Encephalitis (Gehirnentzündung) verursacht. Synonyme sind Wutkrankheit, die Lyssa (griechisch λύσσα), die Rabies (lateinisch) und die Rage (französisch). Früher benutzte man synonym auch die Hydrophobie (Wasserfurcht, ein Symptom). ICD10-Code: A82.9
Das Virus kann die meisten Arten warmblütiger Tiere betreffen, ist aber unter Nicht-Fleischfressern selten. Das stereotypische Bild eines tollwütigen Tieres ist der aggressive Hund mit Schaum vor dem Mund. Aber auch Katzen, Frettchen, Füchse, Dachse, Waschbären, Backenhörnchen, Stinktiere und die Fledertiere können tollwütig werden beziehungsweise die klassische Tollwut oder eine andere Form übertragen. Hinsichtlich der Fledertiere sind Vampirfledermäuse (Desmodus rotundus bzw. Desmodus spec.), bei insektenfressenden Fledertieren meist Fledermäuse (Microchiroptera) und bei fruchtfressenden Fledertieren meist Flughunde (sehr selten Megachiroptera) diesbezüglich festgestellt. Hauptüberträger ist in den europäischen Ländern der Fuchs, während beispielsweise in Indien streunende Hunde als Hauptinfektionsquelle gelten. Eichhörnchen, andere Nagetiere und Kaninchen werden sehr selten angesteckt. Vögel bekommen sehr selten Tollwut, da ihre Körpertemperatur höher liegt, als es für eine optimale Vermehrung des Virus notwendig ist. Tollwut kann sich auch in einer so genannten „paralytischen“ Form zeigen, bei welcher sich das angesteckte Tier unnatürlich ruhig und zurückgezogen verhält.
Zwischen 40 000 und 70 000 Menschen sterben jährlich an Tollwut, die meisten in Asien (ca. 80 %[1]) und in Osteuropa. Die Hälfte der Todesfälle weltweit betrifft Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren[1]. Ungefähr 10 Millionen Menschen werden jährlich behandelt nach einem Verdacht, sich der Tollwut ausgesetzt zu haben.
Übertragung:
Das Virus gelangt über die Hirnnerven zu den Speicheldrüsen seines Wirts und ist im Speichel des an Tollwut erkrankten Tieres vorhanden. In der Regel wird es durch einen Biss übertragen; jedoch kann es auch über Kontakt des Speichels mit bestehenden kleinen Hautwunden übertragen werden. Für eine Übertragung durch Tröpfcheninfektion ist eine viel höhere Virusmenge nötig, als bei der Übertragung durch Wunden.
Eine Übertragung durch Schleimhäute ist beobachtet worden. Möglicherweise geschah eine Übertragung in dieser Form bei Menschen, die von Fledermäusen bevölkerte Höhlen erforschten. Außer bei der Organtransplantation (drei Fälle in den USA zu Beginn des Jahres 2004 und drei Fälle in Deutschland Anfang 2005) ist die Übertragung von einer Person zur anderen in der westlichen Welt in den letzten Jahren nicht beobachtet worden. Dies wurde durch aktive Impfprogramme an Tieren und den Abschuss von erkrankten Tieren möglich. In anderen Ländern, vor allem in Asien und Afrika kommt es immer wieder zu lokalen Ausbrüchen.
Kranheitsverlauf:
An Tollwut können alle Säugetiere und bedingt auch Vögel erkranken. Die Inkubationszeit beträgt im Regelfall 2 bis 8 Wochen. Die Krankheit dauert zwischen einem Tag und einer Woche und endet praktisch immer tödlich. Die Krankheit beginnt häufig mit Wesensveränderungen.
Tollwütiger Hund mit Lähmungen und Speichelfluss
Erkrankte Haushunde können dabei besonders aggressiv und bissig werden, sind übererregt, zeigen einen gesteigerten Geschlechtstrieb und bellen unmotiviert („rasende Wut“). Später stellen sich Lähmungen ein, die zu heiserem Bellen, Schluckstörungen (starkes Speicheln, Schaum vor dem Maul), Heraushängen der Zunge führen und infolge Lähmung der Hinterbeine kommt es zum Festliegen. Die Phase der „rasenden Wut“ kann auch fehlen und die Tollwut gleich mit den Lähmungserscheinungen beginnen („stille Wut“). Es kommen auch atypische Verläufe vor, die zunächst einer Magen-Darm-Kanal-Entzündung (Gastroenteritis) gleichen.
Bei der Hauskatze gleicht das klinische Bild dem des Hundes. Häufig zieht sich eine erkrankte Katze zurück, miaut ständig und reagiert aggressiv auf Reizungen. Im Endstadium kommt es zu Lähmungen.
Beim Hausrind zeigt sich eine Tollwut zumeist zunächst in Verdauungsstörungen, es kommt zu einer Atonie und Aufgasung des Pansens und Durchfall. Insbesondere bei Weidehaltung muss die Tollwut immer als mögliche Ursache für Verdauungsstörungen in Betracht gezogen werden. Später stellen sich Muskelzuckungen, Speicheln, ständiges Brüllen und Lähmungen der Hinterbeine ein. Bei kleinen Wiederkäuern wie Schafen und Ziegen dominiert die „stille Wut“, es können aber auch Unruhe, ständiges Blöken und ein gesteigerter Geschlechtstrieb auftreten.
Beim Hauspferd kann die Tollwut als „rasende Wut“ mit Rennen gegen Stallwände und Koliken oder als „stille Wut“ mit Apathie auftreten. Die „stille Wut“ kann mit einer Bornaschen Krankheit verwechselt werden.
Beim Hausschwein dominieren Aufregung, andauerndes heiseres Grunzen, Zwangsbewegungen und Beißwut.
Bei Vögeln ist die Krankheit sehr selten und äußert sich in ängstlichem Piepen, Bewegungsstörungen und Lähmungen.
Bei Wildtieren führt eine Tollwut häufig zum Verlust der natürlichen Scheu vor dem Menschen.
THERAPIE:
Es gibt kein bekanntes Heilmittel gegen Tollwut. Nach einer Infektion und Überschreitung der Frist für eine Postexpositionelle Prophylaxe wurde in letzter Zeit eine Behandlung mit antiviralen Medikamenten, Virostatika, und zeitgleichem künstlichem Koma zur Stoffwechselreduzierung versucht. Diese Therapieversuche waren jedoch bisher nicht erfolgreich, da nur einige wenige Patienten eine solche Behandlung mit schwersten Gehirnschäden überlebten. Als erster Mensch, der eine solche experimentelle Therapie nach einer Infektion weitestgehend ohne schwerwiegende Folgeschäden überstanden hat, gilt die US-Amerikanerin Jeanna Giese. Am 12. Mai 2006 starb ein Jugendlicher in Houston, Texas, an Tollwut als Folge eines Fledermausbisses, obwohl diese experimentelle Therapie angewendet wurde
Vorbeugung:
Die Erkrankung kann jedoch durch rechtzeitige Impfung verhindert werden. Die Tollwut verdammte ursprünglich jeden, der daran erkrankte, zum Tode, bis Louis Pasteur 1885 die erste Tollwut-Impfung entwickelte und gebrauchte, um das Leben von Joseph Meister zu retten, der von einem tollwütigen Hund gebissen worden war. Heutige Impfstoffe sind relativ schmerzlos und werden in den Arm, ähnlich wie eine Grippe- oder Wundstarrkrampf-Impfung verabreicht. Sie bestehen aus inaktivierten Viren, welche in menschlichen (humanen) diploiden Zelllinien oder Hühnerfibroblasten angezüchtet werden.
Eine Impfung kann auch Stunden nach einem Biss noch erfolgreich sein. Für eine nachträgliche Impfung bleibt mehr Zeit, wenn die Wunde relativ weit vom Kopf entfernt ist und durch den Biss keine venösen Blutgefäße verletzt worden sind. Das Robert-Koch-Institut gibt folgende Richtlinie für die postexpositionelle Impfung vor:
Grad der Exposition |
Art der Exposition |
Immunprophylaxe |
|
durch ein tollwutverdächtiges oder tollwütiges Wild- oder Haustier |
durch einen Tollwut-Impfstoffköder |
|
I |
Berühren / Füttern von Tieren, Belecken der intakten Haut |
Berühren von Impfstoffködern bei intakter Haut |
keine Impfung |
II |
Knabbern an der unbedeckten Haut, oberflächliche, nicht blutende Kratzer durch ein Tier, Belecken der nicht intakten Haut |
Kontakt mit der Impfflüssigkeit eines beschädigten Impfstoffköders mit nicht intakter Haut |
Impfung |
III |
Jegliche Bissverletzung oder Kratzwunden, Kontamination von Schleimhäuten mit Speichel (z. B. durch Lecken, Spritzer) |
Kontamination von Schleimhäuten und frischen Hautverletzungen mit der Impfflüssigkeit eines beschädigten Impfstoffköders |
Impfung und einmalig simultan mit der ersten Impfung passive Immunisierung mit Tollwut-Immunglobulin (20 IE/kg Körpergewicht) |
Von Fachleuten allerdings kann das tollwutverdächtige Tier eingefangen, in Quarantäne gebracht und unter veterinärmedizinischer Kontrolle beobachtet werden. Tritt dann nach 10 bis 14 Tagen keine Tollwut auf, war das Tier nicht befallen. Falls das Tier erkrankt, kann eine Virusdiagnostik durchgeführt werden. Bei der infizierten Person kann erst nach Ausbruch der Krankheit eine Diagnose gestellt werden.
Bei der vorbeugenden Impfung gegen Tollwut handelt es sich um einen Totimpfstoff, der meist aus inaktivierten Tollwut-Viren besteht, die die Krankheit nicht mehr auslösen können. Diese aktive Impfung wird in mehreren Dosen im Abstand von einigen Tagen bis Wochen in den Oberarm injiziert. Der genaue Impfplan ist präparatabhängig. Der Körper bildet nach der Injektion Antikörper gegen die Viren. Die Impfung muss ein Jahr nach dem ersten Impfzyklus einmal wiederholt und danach alle 5 Jahre aufgefrischt werden.
Bei einer Verletzung durch ein tollwutverdächtiges Tier wird zunächst eine passive Immunisierung mit fertigen Antikörpern gespritzt. Gleichzeitig wird mit der aktiven Impfung begonnen. Außerdem muss der Tetanus-Schutz kontrolliert werden. Hilfreich ist auch ein gründliches Waschen der Wunde mit Wasser und Seife, um so viel infektiöses Material wie möglich zu entfernen.
Fucosidose / Phosphofructokinase ( PFK )
Die Fucosidose ist eine neurologische Erkrankung, die auf dem Verlust eines bestimmten Enzyms, der a-L-Fucosidase, beruht. Im gesunden Organismus spaltet dieses Enzym komplexe Verbindungen, so daß der Körper diese Stoffe verwerten kann. Beim erkrankten Tier fehlt das Enzym, wodurch sich die komplexen Verbindungen in verschiedenen Organen ablagern.
Betroffen sind neben Lymphknoten, Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren, Lungen und Knochenmark vor allem Gehirn- und Nervengewebe, was die schwerwiegenden neurologischen Symptome dieser Erkrankung verursacht. Die Fucosidose ist gekennzeichnet von Bewegungsstörungen und neurologischen Ausfällen.
Betroffene Tiere zeigen eine gestörte Koordination von Bewegungsabläufen, Verhaltensauffälligkeiten, Blindheit, Taubheit und Schluckstörungen. Die Erkrankung manifestiert sich etwa im Alter von 18 Monaten bis 4 Jahren mit stetig fortschreitendem Verlauf und letztendlich tödlichem Ausgang.
Bei dieser Erkrankung handelt es sich um einen vererbten Mangel des Enzyms Phosphofruktokinase. Ohne die Phosphofruktokinase können Muskelzellen und rote Blutkörperchen nicht ausreichend Energie für ihren Bedarf produzieren. Der Enzymmangel führt durch die Zerstörung von roten Blutkörperchen zur Rotfärbung des Harns, sowie zur Blutarmut und Gelbsucht. Weitere Symptome dieser Erkrankung sind Bewegungsintoleranz und Muskelkrämpfe. Ausgelöst werden solchen Krisen insbesondere durch Aufregung, anstrengende Bewegung oder ausgiebiges Bellen.
Wie werden die Fucosidose und der Phosphofruktokinase-Mangel vererbt ?
Die Fucosidose und der Phosphofruktokinase-Mangel werden autosomal-rezessiv vererbt. Das bedeutet, daß ein Hund nur erkrankt, wenn er je ein betroffenes Gen von Vater und Mutter erhalten hat. Träger, d.h. Tiere mit nur einem betroffenen Gen, können zwar selbst nicht erkranken, geben aber die Erbanlage mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% an ihre Nachkommen weiter. Bei der Verpaarung von zwei Trägern besteht die Gefahr, daß die Nachkommen von der Erkrankung betroffen sind. Deshalb sollte niemals ein Träger mit einem anderen Träger verpaart werden.
Welche Vorteile haben DNA-Tests?
Die genetische Defekte, die zu diesen Erkrankungen beim Englischen Springer Spaniel führen, sind bekannt. Mit Hilfe von DNA-Tests können Erbfehler unmittelbar nachgewiesen werden. Somit ist ein sehr sicherer Nachweis sowohl von erkrankten als auch von gesunden Hunden möglich. Mit Hilfe dieser Tests können aber auch klinisch unauffällige Träger identifiziert werden, die die Erkrankungen in der Population weiter verbreiten können, mit üblichen Laboruntersuchungen aber nur unzureichend aufgedeckt werden können.
Gerade durch eine Zucht mit klinisch unauffälligen Trägern wird das betroffene Gen unbemerkt in der Population weiterverbreitet und das Risiko von auftretenden Erkrankungen stark erhöht.
Wie funktioniert ein DNA-Test und welches Material wird benötigt?
Wir benötigen für den Test ca. 0,5 ml EDTA-Blut. Aus dem Blut isolieren wir die DNA des Hundes und vervielfältigen den Genabschnitt, der den Erbfehler trägt, mittels der sog. Polymerase-Kettenreaktion. Anschließend wird über den sog. Genetic Analyzer automatisch die Gensequenz entschlüsselt und der die Erkrankung verursachende Erbfehler direkt sichtbar gemacht. Dies ermöglicht eine sehr hohe Testsicherheit.
Wie lange dauert ein Test?
Jeder Test wird bei guten Labors einmal wöchentlich angesetzt, so daß das Ergebnis etwa eine Woche nach Erhalt der Probe vorliegt.
KCS (Kerato Conjunktivitis Sicca) - das „trockene Auge“
Erkrankte Tiere leiden ständig unter Augenbeschwerden wie Brennen, Tränen, Fremdkörper- oder Trockenheitsgefühl. Eine Störung der Produktion von Tränenflüssigkeit an einem oder beiden Augen führt zu einem Austrocknen der Bindehaut und der Hornhaut. Hierdurch sammelt sich in den erkrankten Augen Schleim an, der einen optimalen Nährboden für Bakterien bietet.
Im weiteren, unbehandelten Verlauf dieser Krankheit können eine Einschränkung der Sehfähigkeit und/oder eine Geschwürbildung auf der Hornhaut das Krankheitsbild komplizieren.
Die Tränenflüssigkeit wird von den Tränendrüsen im Auge gebildet. Sie dient der Reinigung und Feuchthaltung von Bindehaut und Hornhaut, der Ernährung der Hornhaut und enthält eine antibakterielle Komponente. Der Tränenfilm besteht aus drei Schichten: einer Fettschicht, der eigentlichen Tränenflüssigkeit und einer Schleimschicht. Durch jeden Lidschlag wird dieser Tränenfilm über des Auge verteilt und fließt dann über die Tränenkanälchen im Augenwinkel ab. Dadurch halten sie die Oberfläche des Augapfels glatt und geschmeidig und ermöglichen eine gute Sehfunktion. Eine trockene Augenoberfläche wird wund und undurchsichtig. Der gesunde Tränenfilm enthält keimtötende Substanzen und schützt so vor Infektionen. Schließlich ist das Auge ständig diversen Außeneinflüssen ausgesetzt. Trockene Augen sind vermehrt infektionsgefährdet.
Von wesentlicher Bedeutung ist die Versorgung der durchsichtigen Hornhaut - unserem Fenster zur Außenwelt - mit Sauerstoff. Dieser Sauerstoff wird direkt über den Tränenfilm aus der Luft bezogen und wird so an die Hornhaut transportiert. Die Hornhaut des Auges besitzt nämlich keine eigenen Blutgefäße, um das Sehen nicht zu stören - üblicherweise bezieht unser Körper den Sauerstoff über das Blutgefäßsystem. Ist also der Tränenfilm verändert, so muß die Hornhaut in einer Art Notprogramm über die Blutgefäße der Bindehaut mit Sauerstoff versorgt werden.
Dieses ist der Fall bei Erkrankungen, aber auch während des Schlafens. Deshalb sind die Augen morgens rot, evtl. verbunden mit einer Schwellung der Lider, da sich ebenfalls die Blutgefäße der Lidinnenseite für die Notversorgung über Nacht öffnen.
Um die Benetzung des Auges sicherzustellen, sind hier "künstliche Tränen" sinnvoll. Augentropfen mit gefäßverengender Wirkung sind dagegen verständlicherweise gefährlich, sie produzieren ein trockenes Auge mit langfristig verhängnisvollen Auswirkungen für die Sehfähigkeit. Bei trockenem Auge kann also von einer harmlosen Befindlichkeitsstörung nicht die Rede sein. Selbstmedikation ohne augenärztliche Diagnose kann ernsthafte Erkrankungen auslösen oder unentdeckt lassen! Wird zu wenig Tränenflüssigkeit gebildet, oder verändert sich die Zusammensetzung dieses dreischichtigen Tränenfilms, kommt es zum trockenen Auge.
Als Ursache für trockene Augen bei Hunden gelten in der Hauptsache:
- chronische Bindehautentzündungen
- operative Eingriffe an den Tränendrüsen
- Prellungen oder Verletzungen in der Augenregion
- Vergiftungen
- diverse Medikamente wie z.B. Sulfonamide (versch. Entzündungshemmer, Chemotherapeutika)
- chronischer/krankhafter Mangel an A-Vitaminen
- erblich bedingte Rassedispositionen mit Störungen der Tränenproduktion.
Hierzu gehören u.a. Dackel, Yorkshire-Terrier, Bulldogge, West Highland White Terrier, Chihuahua, Cocker, Lhasa Apso, Zwergschnauzer, Zwergpinscher und oft auch der Deutsche Schäferhund.
Im Falle unserer eigenen Hündin Nuca äußerte sich KCS anfänglich mit vermehrtem Blinzeln, roten Augen mit teilweise geschwollenen Schleimhäuten und einer Anschwellung des dritten Augenliedes. In beiden Augen sammelten sich Unmengen an gelblichem Schleim an. Nachdem eine konventionelle Therapie nicht zum Erfolg führte, suchten wir eine Spezialistin für Augenerkrankungen auf, die schlußendlich KCS diagnostizierte.
Auch in Nucas Fall haben sich in der veränderten Augenflora, die Bakterien einen optimalen Lebensraum schaffen, Sekundärinfektionen gebildet – eitriger Schleim floss aus den Augen und machte Nuca das Leben schwer. Ein Abstrich aus den Augen konnte die Art der Bakterien identifizieren, die nun gezielt behandelt werden konnten.
Nach dem Abklingen dieser Infektion konnte nun eine fundierte Diagnose durchgeführt werden. Mit einem speziellen Verfahren wurde gemessen, wie viel Tränenflüssigkeit Nucas Tränendrüsen noch produzieren. Hierzu wird ein genormter Meßstreifen aus Papier (ähnlich einem Lackmusstreifen) in den Bindehautsack eingeführt, der dann nach einer Minute wieder entfernt und an einer Millimeterskala abgelesen wird. Bei einem gesunden Hund liegt die Tränenmenge bei etwa 20 mm/Minute, in schweren Fällen kann dieser Wert bis auf Null absinken – so auch bei Nuca. Anschließend wurden Hornhaut und Bindehaut untersucht, um krankhafte Veränderungen auszuschließen.
Die Therapie des trockenes Auges liegt in erster Line am Auschluß einer möglichen Ursache. Bei Nuca ist KCS zum Teil erblich bedingt, wird aber durch die Gabe eines Medikamentes, welches sie wegen einer chronischen Dickdarmentzündung nehmen muss, begünstigt. Da wir dieses Medikament, das zur Gruppe der Sulfonamide (wie oben erwähnt) gehört, im Moment nicht absetzen können, müssen die Symptome der KCS wie folgt behandelt werden:
In allen Fällen wird eine medikamentelle Therapie eingeleitet. Ziel ist, die Symptome einer Entzündung zu lindern und die Produktion von Tränenflüssigkeit anzuregen. Seit einiger Zeit gibt es eine spezielle Augensalbe, die mit einem besonderen Wirkstoff die Symptomatik des trockenen Auges gut lindern kann. Diese Salbe muss – je nach Schwere der Erkrankung – mehrmals täglich in den Bindehautsack eingegeben werden. Sollte sich im Auge Schleim angesammelt haben, muss vor der Gabe der Augensalbe das betroffene Auge mit einer speziellen Lösung ausgespült werden. Ansonsten ist es wichtig, dem erkrankten Auge in Form von künstlichen Tränen regelmäßig Flüssigkeit zuzuführen. Dies führt zu einer Benetzung des Auges, nimmt den mechanischen Reiz und führt den Schleim, der ständig gebildet wird, ab. Diese künstlichen Tränen müssen u.U. lebenslang gegeben werden. Nuca hat sehr schnell begriffen, dass ihr diese Tropfen gut tun und macht uns das Einbringen der Tropfen leicht.
Eine ursächliche und somit entgültige Heilung der KCS ist in fast allen Fällen nicht möglich – ausgenommen sind Reaktionen der Tränendrüsen auf andere Medikamente, wie in unserem Falle. KCS erfordert also eine lebenslange, sehr konsequente Therapie, die abhängig vom Schweregrad unterschiedlich intensiv sein kann. Nachlässigkeiten des Hundehalters in der Therapie führen in kürzester Zeit erneut zu Sekundärinfektionen!
Sollte eine medikamentelle Therapie nicht zum Erfolg führen, aber der Erhalt des Auges bedroht sein, gibt es eine Operationsmöglichkeit: Hierbei wird der Speichelgang der Ohrdrüse, der normalerweise im Maul endet, in den Bindehautsack verpflanzt, wo der Speichel dann die fehlende Tränenflüssigkeit ersetzt. Dies wird vom Hundeauge in der Regel gut toleriert, kann allerdings im Laufe der Zeit zu Ablagerungen im und um das Auge führen, die aber harmlos sind und deshalb vernachlässigt werden können. Diese Operation ist sehr kompliziert und wird normalerweise nur bei älteren Tieren durchgeführt, weil ein Versiegen des Speicheflusses nach einigen Jahren möglich ist.
Zusammenfassung:
Das Trockene Auge stellt ein sehr komplexes Krankheitsgebiet dar. Nur ein Fachtierarzt für Augenheilkunde ist in der Lage, die Diagnose und die Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen vorzunehmen.
Sowohl die Diagnostik, als auch die Therapie sollten im Interesse des Patienten regelmäßig durch den Augenarzt kontrolliert werden. So schützen Sie die Augen des Hundes langfristig vor ernsthaften Veränderungen und Schäden bis zum Verlust der Sehfähigkeit.

Dieses Foto zeigt ein an KCS erkranktes Auge. Deutlich zu sehen ist die Schleimbildung – eines der drei Komponenten des Tränensekretes. Die Farbe des Schleimes lässt auf eine Sekundärinfektion schließen.
Foto mit freundlicher Genehmigung von http://www.linex.de
Magendrehung- Überladung
Die Magendrehung ist eine lebensbedrohliche Krankheit, die in wenigen Stunden zum Tode des Hundes führen kann. Der Hund muß sofort zum Tierarzt gebracht werden.
Magendrehungen entstehen meist einige Stunden nach dem Füttern. Durch unglückliche Bewegungen kann sich der Magen drehen. Hierbei werden Mageneingang und - ausgang abgeschnürt, wobei es durch im Magen vorgehende Verdauungsprozesse (Gärung) zu einer Aufgasung des Magens kommt. Durch die Drehung werden auch die Blutgefäße, die den Magen, die Milz, sowie Teile des Dünndarmes versorgen, abgeschnürt, was zu einer dramatischen Verschlechterung der Kreislaufsituation führt.
Vorwiegend sind große Hunderassen betroffen (Deutscher Schäferund, Dogge, Berner Sennenhunde)
Anzeichen:
- Plötzliches Aufblähen des Magens
- Der Hund ist anfänglich sehr unruhig, hat starke Schmerzen, speichelt viel und versucht erfolglos zu erbrechen, würgt.
- Der Bauchumfang nimmt ständig zu.
- Klopft man auf die Bauchwand, hört es sich an wie eine Trommel.
- Der Hund leidet unter Atemnot.
- Es kommt zu einem Kreislaufversagen, der Hund wirkt sehr abgeschlagen und bewegt sich nicht mehr.
Vorbeugen einer Magendrehung:
- Den Hund 3- 4 mal täglich füttern.
- Anfällige Rassen sollten Sie nur eingeweichtes Trockenfutter oder Feuchtfutter füttern.
- Nach dem Fressen Aufregung und große Anstrengungen vermeiden (lange Spaziergänge)
Magenüberladung:
Bei der Magenüberladung kommt es durch Verdauungsprozesse im Magen zu einer Aufgasung des Magens. Gebildete Gase werden über Darm und Speiseröhre nur unzureichend abgeleitet. Der Hund kann zwar durch Erbrechen des Mageninhaltes seine Situation verbessern, sollte aber bei geringsten Anzeichen einer Umfangsvermehrung des Bauches einem Tierarzt vorgestellt werden, da eine Magendrehung nicht ausgeschlossen werden kann.
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Haut und Fell
Zahlreiche Ursachen für eine Hauterkrankung sind bei Hunden bekannt:
Krankheitserreger, die die Haut direkt befallen hierzu gehören Parasiten, Pilze und Bakterien Innere Erkrankungen, eineinschl. Allergien und Hormonstörungen Nährstoff-Mangel Umweltgifte Tumoren Weil es so viele verschiedene Ursachen für Hauterkrankungen gibt und weil die Veränderungen von Haut und Haaren dabei oft ähnlich aussehen, kann man in vielen Fällen nicht auf Anhieb sagen, welcher Grund vorliegt. Deshalb wird die Tierärztin/der Tierarzt von Fall zu Fall spezielle Untersuchungen durchfuhren, um die genaue Ursache zu ermitteln
Hautpilze
Hautpilzerkrankungen sind sehr ansteckend. Die Übertragung erfolgt nicht nur von Hund zu Hund, sondern auch auf andere Tiere und den Menschen. Es gibt auch Haustiere, die selbst gar keine sichtbaren Veränderungen von Haut oder Fell besitzen und trotzdem die Pilzsporen übertragen können. Die Pilzsporen befinden sich direkt am Tier oder in seiner Umgebung auf Haaren oder Hautschuppen sowie auf Bürsten und auf den Liege und Schlafplätzen.
Die Zeichen einer Hautpilzinfektion sind sehr unterschiedlich. Juckreiz kann vorhanden sein oder fehlen. Der Tierärztin oder dem Tierarzt stehen verschiedene Methoden zur Verfügung, einen Pilzbefall nachzuweisen. Zur Absicherung der Diagnose können z. B. Pilzkulturen angelegt werden
Atopie
Es gibt viele Hunde, die eine Überempfindlichkeit gegenüber in die Haut eingedrungene Stoffen (z.B. Blüten, Gräser, Pollen oder Staub) besitzen. Der Fachmann nennt diese allergische Erkrankung Atopie. Meist entwickelt sich eine stark juckende Hautentzündung mit oder ohne Haarausfall. Symptome wie beim menschlichen Heuschnupfen, wie häufiges Niesen und Tränen, kommen nicht so häufig vor, auch Asthma ist selten. Das beste für den Hund wäre natürlich, wenn man die allergieauslösenden Substanzen kennen würde, dann könnte man sich bemühen, den Hund von diese fernzuhalten. Das ist aber gar nicht so einfach. Es ist sehr hilfreich, wenn Sie sich genaue Vermerke machen, zu welchem Zeitpunkt und zu welcher Gelegenheit die Probleme am stärksten sind. Oft tritt die Allergie durch über die Haut aufgenommene Stoffe nämlich saisonal auf und ist bei Pflanzenpollen abhängig von der Blütezeit. Durch Allergie-Tests kann es gelingen, die allergieauslösenden Substanzen zu finden. Selbst, wenn trotz aller Bemühungen die Suche danach erfolglos bleibt, gibt es Möglichkeiten, Allergien zu lindem.
Futterallergie
Neben der bereits beschriebenen Flohbiß-Allergie und der Atopie soll noch die Futterallergie erwähnt werden. Man versteht darunter eine Überempfindlichkeit gegen Stoffe im Futter. Meist sind tierische oder pflanzliche Eiweiße die Allergieauslöser, aber auch andere Substanzen in der Nahrung können Allergien verursachen. Der Juckreiz ist für eine Futterallergie charakteristisch. Hautentzündungen sind mehr oder weniger ausgeprägt vorhanden. Manchmal leiden die betroffenen Hunde gleichzeitig unter einer allergischen Darmentzündung. Zur Klärung, ob es sich wirklich um eine Futterallergie handelt, stellt die Tierärztin/der Tierarzt eine Diät zusammen, die wenige definierte Nahrungsstoffe beinhaltet. Diese Diät muß konsequent mehrere Wochen gefuttert werden, und zwar ausschließlich; selbst ein Leckerchen aus einem anderen Futter ist dann nicht erlaubt. Dafür besteht eine große Chance, daß der Hund seinen quälenden Juckreiz durch diese Diät los wird
Übermäßige Schuppenbildung
Bis zu einem gewissen Grad sind Schuppen ganz normal. Sie entstehen durch die ständige Abschilferung der oberflächlichen Hautzellen. Von innen wachsen wieder neue nach. Auf diese Weise erneuert sich die Hautoberfläche ständig.
Eine Störung dieses Reifungsvorgangs kann zu vermehrter Schuppenbildung führen. Bei der übermäßigen Schuppenbildung unterscheidet man die trockene Form von der öligen. Bei der trockenen Form rieseln die Schuppen wie Flocken zu Boden. Bei der öligen Form verbinden sich Schuppen und Talgdrüsenfette miteinander und bilden eine öligfettige Masse, die auf der Haut und im Haarkleid festklebt. Wenn sich diese Fette zersetzen, kann ein unangenehmer Geruch entstehen.
Es gibt Hunde, die zu vermehrter Schuppenbildung ohne erkennbare ursächliche Erkrankung oder einen Mangel neigen. Bei vielen Hunden aber kann die Tierärztin/der Tierarzt eine Ursache für die vermehrte Schuppenbildung finden und gezielte Behandlungsmaßnahmen empfehlen.
Milben
Am häufigsten ist der Befall mit Ohrmilben. Daneben können die Hunde auch mit Cheyletiella-, Demodexoder Sarcoptes-Milben befallen sein. Je nachdem, um welche Milbe es sich handelt und wie stark der Befall ist, unterscheiden sich auch die Veränderungen von Haut und Haarkleid. Ohrmilben erkennt der Tierarzt oft schon mit der Ohruntersuchungslampe und Cheyletiella-Milben mit dem Vergrößerungsglas in den Haaren. Zum Nachweis von Demodex- und Sarcoptes-Milben sind sogenannte Hautgeschabsel erforderlich. Dabei schabt die Tierärztin/ der Tierarzt mit einer Klinge die oberflächlichen Hautschichten mit den darin vermuteten Milben ab. Die Probe kann dann unter dem Mikroskop untersucht werden. Die Art der Behandlung des Milbenbefalls hängt von den nachgewiesenen Milben ab.
Mein Hund/Katze juckt sich und hat Ausschlag ...
So oder ähnlich beschreiben viele Besitzer das Leiden ihres Tieres. In einfachen Fällen bekommt der Patient eine Injektion und/oder Tabletten, Salben und ein Shampoo. Oft ist das Problem damit beseitigt und der Patient damit geheilt.
Wenn aber nur eine vorrübergehende Besserung eintritt oder die Symptome wiederkehren, so liegt meist eine Grunderkrankung vor. Spätestens dann ist es Zeit jemanden aufzusuchen, der sich intensiv mit der Angelegenheit beschäftigt. Nur wenn die Grunderkrankung gefunden wird, kommt es zu einer dauerhaften Heilung oder Besserung.
Leider können Juckreiz, Ekzeme, Ausschlag, oder Pustelbildung bei fast jeder Hauterkrankung auftreten. Dermatologisch ausgebildete Tierärzte sind dahingehend geschult, Symptome daraufhin zu interpretieren und die Grunderkrankungen zu erkennen. Dann erst ist eine ursächliche Therapie möglich.
Parasiten spielen in der Tiermedizin eine viel größere Rolle als beim Menschen. Oft ist es nicht einfach diese zu erkennen und zu finden und es bedarf verschiedener Untersuchungsmethoden wie Lupe, Tesafilmpräparate, Geschabsel oder Blutproben.
Pilzerkrankungen, auch Dermatophytosen genannt,
Bakterien und Hefepilze können zu sehr starkem Juckreiz führen und müssen intensiv behandelt werden. Manchmal sind diese Keime alleinige Ursache der Erkrankung, oft sind sie jedoch sekundär auf andere Erkrankungen aufgepfropft und damit nur Folgeerscheinungen.
Allergien, Futtermittelallergien oder Futtermittelunverträglichkeiten sind häufige Ursachen für Juckreiz und/oder wiederkehrende Infektionen. Hier muss mit einem in der Allergiediagnostik erfahrenen Tierarzt versucht werden die Allergene möglichst genau zu bestimmen. Ein Allergietest gibt nur eine Sensibilisierung des Patienten an, nicht aber, welche spezifischen Allergene für die Erkrankung wirklich eine Rolle spielen.
Auch hormonelle Erkrankungen können neben Haarausfall zu Ekzemen und zu Juckreiz führen .
Seltenere Erkrankungen wie Autoimmunerkrankungen, Schuppenflechten, Arzneimittel-Unverträglichkeiten, Hauttumore können sich hinter Juckreiz und Ausschlag verbergen.
Wenn sich ihr Hund häufig die Füße leckt, kann dies an einer Allergie, an Krallenerkrankungen oder an Parasiten liegen. Bei Katzen liegt häufig eine Erkrankung aus dem Symptomenkreis Eosinophiles Syndrom vor, das zu extremen Juckreiz führt.
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Analdrüsen
Zwei kleine Drüsen zu beiden Seiten des Anus verursachen häufige Beschwerden. Hundebesitzer beklagen sich, dass ihr Hund auf dem Hinterteil am Boden entlang rutscht (auch »Schlittenfahren« genannt) oder sich plötzlich wie von einer Biene gestochen um die eigene Achse dreht. Es wird dann häufig, aber meist zu Unrecht, Wurmbefall vermutet. Die Analdrüsen sind meist die Ursache, denn sie sind häufig verstopft. Wenn eine Infektion entsteht, kann es zu Analdrüsenabszessen kommen. Das bedeutet dann eine Behandlung mit Antibiotika und in chronischen Fällen sogar die chirurgische Entfernung der Drüsen.Diese Probleme lassen sich vermeiden, wenn Sie dafür sorgen, dass die Drüsen regelmäßig entleert werden, was durch massigen Kot am besten geschieht. Geben Sie dem Futter deshalb Faserstoffe in Form von Gemüse oder Kleie zu. Lassen Sie sich vom Tierarzt zeigen, wie Drüsen durch Auspressen mit Hilfe eines Wattebausches gereinigt werden können
Entleeren der Analdrüsen
Ein Hund hat zwei Analdrüsen jeweils zu beiden Seiten des Anus. Sie dienen dazu, dem Kot des Hundes einen bestimmten Duftstoff zuzusetzen und so sein Territorium zu markieren. Für das Überleben des domestizierten Hundes sind sie natürlich im Grunde genommen nicht mehr nötig, können aber Beschwerden verursachen. Geschwollene Drüsen müssen entleert werden. Man kann sie als Schwellkörper unter der Haut ertasten. Der Tierarzt kann Ihnen zeigen, wie Sie die Drüsen selbst entleeren können. Vielleicht muss man dem Hund dazu das Maul zubinden und ein Helfer muss ihn halten. Gelingt der Versuch, so spritzt eine übel riechende Flüssigkeit aus dem Anus. Wenn dies nicht geschieht oder die Drüsen stark angeschwollen oder sichtlich entzündet sind, dann bringen Sie Ihren Hund am besten doch zum Tierarzt.

1.) Biegen Sie den Schwanz nach oben, so dass er nicht stört. Tragen Sie Gummihandschuhe und halten Sie einen großen Wattebausch in der Handfläche, um damit die Flüssigkeit aufzufangen.

2.) Legen Sie Daumen und Zeigefinger — wie auf dem Bild — links und rechts neben den Anus und drücken Sie diesen sanft, aber entschlossen nach innen zusammen
Analdrüsen
Normalerweise entleeren sich die Analdrüsen, zu beiden Seiten des Mastdarms gelegen, durch das Pressen beim Kotabgang. Sind diese Ausführungsgänge verstopft, entzünden sich die Drüsen und er Hund fährt „Schlitten“. Er rutscht mit dem After über den Boden oder versucht, intensiv zu lecken. Rechts und/oder links des Aftes sieht man eine Rötung und Schwellung, es bildet sich ein Abszeß. Behandlung wie oben beschrieben mit Hepar sulfuris D3 und/oder Silicea D12 bis zur Öffnung und Ausheilung. Chronische Entzündungszustände der Analdrüsen ohne Abszeßbildung benötigen Silicea D30 und Echinacea D30 zweimal tägl. von jedem Mittel für 2 Wochen. Analddrüsen, die laufend eitern, beeinflußt man mit Calcium sulfuricum D12, 3mal tägl. in der ersten, 2mal tägl. in der zweiten Woche. Eine sehr gute Hilfe sind auch Hamamelis-Zäpfchen, die abends nach der letzten Entleerung und vor der Nachtruhe in den Mastdarm eingeführt werden.
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Bandscheibenvorfälle
Wenn der Rücken schmerzt von J.Overmeier
Beim Menschen sind Bandscheibenvorfälle längst eine Volkskrankheit geworden, aber auch immer mehr Hunde leiden unter dieser schmerzhaften Rückenerkrankung.
Die Wirbelsäule besteht aus den Wirbelknochen und den dazwischen liegenden Bandscheiben (Discus intervertebralis), die wiederum aus einem Bindegewebsring (Anulus fibrosus) und einem zentralen weichen Kern (Nucleus pulposus) bestehen. Dieser weiche Kern ermöglicht die Beweglichkeit der Wirbelsäule und ist gleichzeitig ein wichtiger Stoßdämpfer. Die Wirbelsäule und der darin liegende Wirbelkanal, werden durch die übereinander liegenden Wirbelknochen gebildet. Der Wirbelkanal enthält den Rückenmarkssack (Duralsack), in dem das Rückenmark, die Nervenwurzeln und die versorgenden Blutgefäße liegen. Die einzelnen Nervenfasern treten zwischen den Wirbeln aus und Innervieren bestimmte Gebiete. Das Rückenmark erstreckt sich vom Hirnstamm, der die Verbindung zwischen Rückenmark und Gehirn darstellt, bis zum ersten oder zweiten Lendenwirbel.
Eine Verlagerung des Bandscheibengewebes nach außen, bei der zu keinem Riss im äußeren Faserring kommt, ist eine Bandscheibenvorwölbung (Diskusprotrusion) Ein Bandscheibenvorfall (Diskusprolaps) hingegen ist eine Verlagerung des weichen Kerns durch eine Schwachstelle des Bindegewebsrings. Die dadurch heraustretende Bandscheibe kann gegen das Rückenmark oder gegen die Nervenwurzeln, die zwischen den Wirbelknochen vom Rückenmark ausgehen, drücken. Im Bereich der Lendenwirbelsäule kann die Bandscheibe gegen die einzelnen Nervenwurzeln oder die Nervenbündel im Wirbelkanal (Cauda equina) drücken. Bandscheibenvorfälle treten am häufigsten im Alter zwischen 3 und 5 Jahren auf und kommen meistens an der Lendenwirbelsäule vor und. In seltenen Fällen treten Bandscheibenvorfälle in der Halswirbelsäule und die Brustwirbelsäule ist am seltensten betroffen.
Wodurch wird ein Bandscheibenvorfall verursacht?
Entstehen kann ein Bandscheibenvorfall durch eine Schwäche (degenerative Veränderung) des Bindegewebsrings. Dies führt zu einer Verlagerung des weichen Kerns. Verursacht wird dies häufig in Zusammenhang mit Fehl- oder Überbelastung der Wirbelsäule, wie beispielsweise hohe Sprünge und schnelle Spurts. Aber auch traumatische körperliche Belastungen, wie etwa ein Verkehrsunfall oder Treppensturz, können einen Bandscheibenvorfall nach sich ziehen. Begünstigt werden kann ein Bandscheibenvorfall durch Fettleibigkeit, Trächtigkeit und durch allgemeine (anlagebedingte) Bindegewebsschwäche.
Was sind typische Symptome bei einem Bandscheibenvorfall?
Ein charakteristisches Merkmal für einen Bandscheibenvorfall ist sein plötzliches und sehr schmerzhaftes Auftreten. Allerdings kommt es auch vor, dass er ohne Symptome auftritt und so lange Zeit unbemerkt bleibt. Treten jedoch Symptome auf, sind diese hauptsächlich auf den Druck gegen einzelne Nervenwurzeln, das Rückenmark oder die Nervenfaserbündel in der Lendenwirbelsäule (Cauda equina) zurückzuführen. Bei Druck gegen eine Nervenwurzel kommt es zu intensiven Schmerzen, meist verbunden mit Sensibilitätsverlust, eventuell auch Volumenverlust einzelner Muskeln (Atrophien) und Lahmheiten. Bei Druck gegen das Rückenmark können neben den schon genannten Symptomen auch eine zunehmende Schwäche beider Vorder- oder Hintergliedmaßen verbunden mit Taubheit und vor allem Blasenstörungen auftreten. Diese werden von einer Taubheit im Anal- und Genitalbereich begleitet.
Wie stellt der Tierarzt die Diagnose?
Eine ausführliche klinisch-neurologische Untersuchung und die Anamnese (Krankengeschichte) sind von äußerster Wichtigkeit. Oftmals ist es dem Tierarzt schon nach einer gründlichen Anamnese und einer klinischen Untersuchung möglich, festzustellen ob und zwischen welchen Wirbelknochen ein Bandscheibenvorfall vorliegt.
Was für Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Führt der Bandscheibenvorfall nicht zu einer Lähmung oder zu Blasenstörungen, besteht die Möglichkeit, diesen konservativ, also ohne Operation, zu behandeln. Kommt es aber zu zunehmenden Lähmungen oder fortdauernden Symptomen, ist in den meisten Fällen ein chirurgischer Eingriff in Erwägung zu ziehen, beziehungsweise dringend notwendig. Hierbei ist allerdings die Prognose schlechter je länger man wartet, weil unter Umständen Nervenwurzeln absterben.
Wie sieht eine Bandscheiben-OP aus?
Der Rückenmarkskanal wird geöffnet und das vorgefallene Material der Bandscheibe entfernt. Ebenso wird das Dach des Wirbels entfernt (Laminektomie), damit das Rückenmark Ausweichmöglichkeiten hat. Im Weiteren Verlauf bildet sich hier eine bindegewebsartige Platte die das Rückenmark schützt.
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Fuchsbandwurm
Infektionsgefahr für Mensch und Haustier
Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der nicht nur den Fuchs befällt. Neben Kleinnagern, die immer in die Infektionskette einbezogen sind, können auch Katzen, in selteneren Fällen Hund und Mensch betroffen sein.
Der geschlechtsreife, nur wenige Millimeter lange Bandwurm lebt im Dünndarm seines Endwirtes. Wie alle Bandwürmer braucht er einen Zwischenwirt, in dem sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne vollzieht.
Der Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms spielt sich hauptsächlich in einem Kreislauf unter Wildtieren ab. Der Fuchs als Endwirt beherbergt den geschlechtsreifen Wurm und scheidet mit seinem Kot Bandwurmeier aus. Mäuse und Bisamratten nehmen die Eier mit ihrer Pflanzennahrung auf und werden dadurch zu infizierten Zwischenwirten. In den inneren Organen dieser Zwischenwirte vollzieht sich die Entwicklung zur Bandwurmfinne. Die Kleinnager wiederum werden vom Fuchs als Hauptbeutetiere gefressen. So gelangt die Bandwurmfinne in den Endwirt, in dessen Darm sie sich zum geschlechtsreifen Bandwurm entwickelt.
Auch Hunde und Katzen können infizierte Mäuse fressen. Sie werden dann genau wie der Fuchs zu Endwirten, in deren Dünndarm der Fuchsbandwurm parasitiert. Krankheitserscheinungen, wie Darmentzündung, Durchfall, Abmagerung oder stumpfes Fell treten jedoch nur bei starkem Wurmbefall auf. Die Fuchsbandwurminfektion bei Hund und Katze gewinnt dadurch an Bedeutung, daß die Tiere zu Ausscheidern von Bandwurmeiern werden und ihr Kot - ebenso wie der des Fuchses - Ansteckungsquelle für den Menschen sein kann.
Der Mensch muß Bandwurmeier über den Mund aufnehmen, um sich zu infizieren. Im Entwicklungszyklus des Fuchsbandwurms ist er ein Fehlzwischenwirt, weil er die Infektion nicht an einen Endwirt weitergeben kann. In seinen Organen findet aber - wie bei echten Zwischenwirten - eine Finnenentwicklung statt. Vornehmlich Leber und Lunge werden befallen. Dabei entsteht ein Netzwerk von Schläuchen, das diese Organe weitgehend zerstört. Für den Zwischenwirt Mensch ist die Fuchsbandwurm-Infektion daher sehr gefährlich. Eine Heilung ist kaum möglich.
Die Vermeidung von Infektionsrisiken ist besonders wichtig. Bodennah wachsende Früchte wie Beeren und Pilze können mit Bandwurmeiern behaftet sein und sind dadurch eine gefährliche Ansteckungsquelle für den Menschen. Sie sollten niemals ungewaschen gegessen werden.
Im Umgang mit vierbeinigen Mäusefängern ist Hygiene der beste Infektionsschutz für den Menschen. Hände, die das Fell in der Afterregion berührt haben, dürfen nicht ungewaschen zum Mund geführt werden. Auch sollten Hunde und Katzen, die in der Nähe von Fuchspopulationen gehalten werden, regelmäßig entwurmt werden. Der Tierarzt verabreicht ein gegen den Fuchsbandwurm besonders wirksames, rezeptpflichtiges Medikament. Die Darmparasiten sterben dadurch ab und die Produktion von Wurmeiern wird unterbrochen.
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Würmer
Warum haben alle Welpen Würmer?
Alle Hunde werden schon in der Embryonalzeit von Spulwürmern infiziert. Die in der Muskulatur des Muttertieres ruhenden Larven werden in der Trächtigkeit aktiviert und wandern über die Plazenta bis in die Leber der ungeborenen Welpen ein. Von dort wandern sie erst nach der Geburt weiter in die Lunge und entwickeln sich letztendlich im Darm zu geschlechtsreifen Würmern. Weiterhin infizieren die Saugwelpen sich während der gesamten Säugeperiode auch durch die Muttermilch mit Larven von Spul- und Hakenwürmern
Wie infiziert sich der erwachsene Hund?
Da die Würmer im Darm in großen Mengen Eier ausscheiden werden diese in der Umwelt verbreitet. Beispielsweise durch Schnüffeln an Hundehäufchen können Hunde sich jederzeit neu infizieren, aber auch Menschen tragen sogar an den Schuhsohlen die winzigen, nicht sichtbaren Eier mit in die Wohnung und verbreiten somit die infektiösen Eier. Die Eier oder Larven verschiedener Wurmarten können durch Schlecken über die Zunge aufgenommen werden, es gibt aber auch Larven, die direkt durch die Haut eindringen können.
Während die Welpen hauptsächlich mit Spul- und Hakenwürmern infiziert sind, nimmt im weiteren Leben des Hundes die Bedeutung der Bandwürmer zu. Dies wird Ihr Tierarzt dann auch bei der Wahl des Wurmmittels beachten.
Mit Bandwürmern infizieren sich die Hunde nicht direkt über die Aufnahme von Eiern, sondern indirekt über sogenannte Zwischenwirte. Die größte Bedeutung haben hierbei Flöhe und Mäuse, sowie rohes Fleisch (vor allem Innereien) und roher Fisch. Daher sollten bei jedem Hund mit Flohbefall und bei Hunden, die Beutetiere fangen und roh verzehren, nicht nur die Flöhe, sondern auch gleichzeitig die Bandwürmer bekämpft werden.
Warum müssen Würmer unbedingt bekämpft werden?
Welpen können schon in den ersten Lebenstagen bei massiver Infektion schwer erkranken und sogar sterben. Durch die wandernden Larven entstehen Lungenschäden, später durch Darmbefall unter anderem Entwicklungsstörungen und Blutarmut mit schwerwiegenden Folgen.
Ist ein Hund von Würmern befallen können deutliche Krankheiten beim Hund auftreten. Direkte und indirekte Wirkungen der Parasiten können Darmentzündungen, Blutverlust, Resorptionsstörungen und damit verbundene Mangelzustände sein. Ebenso sind Veränderungen in Leber, Nieren, Herzmuskel, ZNS und Netzhaut möglich.
Aber auch bei gesund erscheinenden Hunden können unbemerkt Gesundheit und Leistungsfähigkeit eingeschränkt, und die Anfälligkeit für andere Krankheiten kann erhöht sein. Dadurch ist auch eine verkürzte Lebenserwartung des Hundes möglich.
Außerdem können die Parasiten unserer Hunde auch eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Hierbei sind besonders Kinder und abwehrgeschwächte Erwachsene vermehrt gefährdet. Das Heimtückische dabei ist, daß die meisten Würmer nicht im Kot gesehen werden können, sondern lediglich deren Eier ausgeschieden werden. Diese sind so klein, daß man sie nur unter dem Mikroskop feststellen kann und trotzdem lauern auch für den Menschen hier versteckte Gefahren.
Eine tödliche Gefahr für den Menschen stellt der kleine Fuchsbandwurm dar. Der Mensch kann nach Eiaufnahme, die sogar durch die Luft erfolgen kann, als Zwischenwirt erkranken. Der resultierende Zystenbefall (meist in der Leber) gilt heute noch als unheilbar. Daher ist das Ziel der Entwurmung die vorbeugende Verhinderung der Eiausscheidung.
Beutefressende Hunde in Gebieten mit nachgewiesenen Infektionen müssen deshalb sogar monatlich gegen Bandwürmer entwurmt werden.
Aber auch von den Rundwürmern geht eine Gesundheitsgefahr für den Menschen aus, wenn auch nicht so dramatisch wie beim kleinen Fuchsbandwurm. Larven wandern durch den Körper und kapseln sich irgendwo im Gewebe ab ohne ihre Entwicklung zum Darmparasit zu vollenden. Vereinzelt kommen jedoch auch Larven in der Netzhaut vor, wo sie zum Erblinden führen können.
Wann werden Welpen entwurmt?
Durch die Tatsache, daß alle Welpen schon über die Mutterhündin mit Würmern infiziert werden und die Folgen beim Welpen besonders schwerwiegend sind, ist es von großer Bedeutung Welpen schon im Alter von zwei Wochen erstmals zu entwurmen. Die Entwurmung ist vom Züchter anschließend alle zwei Wochen zu wiederholen bis die Welpen im Alter von 8-10 Wochen abgegeben werden. In ihrer neuen Heimat sollten sie dann nach ein bis zwei Wochen nochmals gegen Spul- und Hakenwürmer entwurmt werden.
Wie entwurme ich meinen jugendlichen und erwachsenen Hund?
Ein weit verbreiteter Irrtum ist, daß die Entwurmung vorbeugend hilft und über einen gewissen Zeitraum anhält. Das ist, anders als beispielsweise bei manchen Mitteln in der Flohbekämpfung, leider nicht der Fall!
Eine Entwurmung tötet, abhängig von ihrem Wirkungsspektrum, lediglich die jeweils vorhandenen Würmer und Larvenstadien ab. Gegen die verschiedenen Wurmarten wirksame Wurmmittel sind in verschiedenen Formen auf dem Markt. Sie sind allesamt rezeptpflichtig und daher nur beim Tierarzt erhältlich. Am Gebräuchlichsten sind Tabletten (auch in Form von Leckerli), Pasten, oder Flüssigkeiten.
Auch eine Entwurmung durch Injektion ist möglich. Ganz neu ist ein Mittel, das gleichzeitig auch gegen äußere Parasiten (Flöhe, Milben usw) hilft und aufs Fell aufgetragen wird. Je nach Wurmmittel muß die Entwurmung einmalig oder mehrmals hintereinander durchgeführt werden.
Lassen sie sich unbedingt von ihrem Tierarzt beraten. Er kann entscheiden, welches Mittel für Ihren Hund am geeignetsten ist.
Glauben sie bitte nicht an die Ammenmärchen, man könnte mit Knoblauch oder Karotten Hunde entwurmen.
Auch ist (bei allem Respekt vor der Homöopathie ) eine homöopathische oder pflanzliche Entwurmung nicht wirksam. Die traurigen Ergebnisse solcher Versuche, die bei Welpen nicht selten mit dem Tod enden, sehen wir leider immer wieder in der Praxis.
Da die Entwurmung nicht vorbeugend wirkt, ist es wichtig sie regelmäßig etwa 3-4 x jährlich zu wiederholen.
Wie oft muß die Zuchthündin entwurmt werden?
Um die Ansteckungsrate der Welpen über die Mutterhündin etwas einzudämmen (leider läßt sie sich auch dadurch nicht ganz verhindern) wird eine zur sonst üblichen Entwurmung zusätzliche Entwurmung vor dem Decken und ca. 10 Tage vor der Geburt empfohlen. Auch mit der ersten Entwurmung der Welpen ist die nochmalige Behandlung der Hündin anzuraten
Sind Entwurmungsmittel gesundheitsschädigend für meinen Hund?
Die Wurmmittel, die uns heutzutage zur Verfügung stehen sind für die Hunde sehr gut verträglich und es werden im Gegensatz zu früher so gut wie keine Nebenwirkungen beobachtet. Sie können und sollten also ohne Bedenken regelmäßig angewandt werden
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Leishmaniose
Die canine Leishmaniose ist eine gefährliche, oft tödlich verlaufende Erkrankung beim Hund. Doch Sie können Ihren Liebling schützen.
Ausgelöst wird diese Krankheit durch einzellige Parasiten (Leishmania infantum), die über den Stich von Sandmücken in die Blutbahn des Hundes gelangen. Ähnlich wie der Malaria-Erreger, der ebenfalls von bestimmten Mückenarten auf den Menschen übertragen wird. Der Erreger siedelt sich in Zellen im Blut, in der Haut und in Organen des Hundes an, vermehrt sich hier und führt so zu einem Zelluntergang und gesundheitlichen Schäden.
Krankheitsbild
Die Formen und Auswirkungen der Leishmaniose sind sehr unterschiedlich. Sie reichen von einfachen Hautveränderungen bis hin zur tödlichen Allgemeinerkrankung. Meist beginnt die Erkrankung mit Haarverlust, starker Schuppenbildung und kleinen offenen Wunden, besonders um Augen und Schnauze herum. Später dehnen sich diese Anzeichen auf die Hinterbeine und den gesamten Körper des Hundes aus. Das Tier verliert seinen Appetit und nimmt deutlich ab. Auch Augenläsionen, Durchfall und Nasenbluten können auftreten. Im fortgeschrittenen Stadium kommt es zu einer Blutarmut (Anämie) und schweren Nierenschäden, was zum Tode des Hundes führen kann.
Wie kann sich ein Hund anstecken?
Übertragen werden die Leishmaniose-Erreger durch den Stich winziger Sandmücken. Diese Mücken sind nur rund zwei bis vier Millimeter klein und auf der Haut fast unsichtbar. Aufgrund ihrer Flügelhaltung werden sie auch Schmetterlings- oder Engelsmücken genannt. Sie sind in den Monaten Mai bis Oktober unterwegs und nur nachts aktiv, also von Sonnenunter- bis Sonnenaufgang. Sie stechen vor allem im Freien, aber auch in Wohn- und Schlafräumen. Vorrangig leben diese Mücken in den Ländern des Mittelmeerraumes wie Portugal, Spanien, Frankreich, Italien, Malta, Griechenland und Türkei, aber auch in Ägypten, Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko. In den letzten Jahren wurden auch in anderen Regionen, sogar in Deutschland, Mücken gefunden, die als Leishmaniose-Überträger in Frage kommen. Ein Hund kann sich überall dort anstecken, wo mit Leishmaniose-Erregern infizierte Sandmücken vorkommen. Deutsche Hunde sind also vor allem auf Reisen in die oben genannten Regionen gefährdet.
Wie kann ich meinen Hund schützen?
Viele Hundehalter haben bisher gänzlich auf eine Urlaubsreise mit ihrem Hund in gefährdete Gebiete verzichtet. Dies ist jedoch nicht notwendig. Werden einige Verhaltensregeln beachtet und trägt der Hund das neu zugelassene Protectorband, ist das Risiko der Ansteckung stark vermindert. Zunächst wird empfohlen, sich mit dem Hund nach Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang nicht dort aufzuhalten, wo die Überträger-Mücken zu erwarten sind. Da Sandmücken windempfindlich sind, ist gegen einen abendlichen Spaziergang am Strand nichts einzuwenden. Auch in Schlafräumen ab dem zweiten Stockwerk besteht kaum die Gefahr, Sandmücken anzutreffen. Kritisch sind all die Regionen, die einige hundert Meter vom Strand entfernt sind und nicht mehrere Meter über dem Boden liegen.
Der Versuch, einen Hund durch Einreiben mit Anti-Mücken-Lotionen zu schützen, gestaltet sich schwierig. Erstens sind derzeit erhältliche Lotionen meist nicht konzentriert genug, um einen sicheren Schutz zu gewährleisten. Zweitens stechen die Mücken Hunde bevorzugt in Hautregionen um die Ohren, die Augen, die Schnauze und die Genitalien herum. Anti-Mücken-Lotionen sind hier nur schwer aufzutragen, ohne den Hund dabei zu belästigen oder gar zu gefährden. Nicht zuletzt muss der Schutz mit einer Lotion alle vier Stunden aufgefrischt werden, was relativ aufwendig ist.
Manche Hundehalter versuchen, den Schlafbereich des Hundes mit Moskitonetzen zu schützen. Wirkungsvoll scheint dies jedoch nur zu sein, wenn die Maschen des Netzes enger als einen halben Millimeter gefertigt sind und das Netz darüber hinaus mit einer Anti-Mücken-Lotion imprägniert wird. Letzteres ist aber nur dann möglich, wenn das Moskitonetz nicht aus Kunstfasern sondern aus Naturfasern gefertigt ist. Feinmaschige Naturfasernetze sind jedoch derzeit nicht erhältlich. Der Schutz durch herkömmliche Moskitonetze beträgt leider nur knapp 70 Prozent, in manchen Regionen ist die Schutzwirkung sogar gleich Null.
Seit diesem Frühjahr ist nun ein Protectorband zugelassen worden, dass den Hund über 6 Monate lang zu 90-100 Prozent vor den Stichen der Sandmücken und damit vor der Übertragung des Leishmaniose-Erregers schützt. Das Protectorband sollte zwei Wochen vor Reiseantritt angelegt werden, damit es seine Schutzwirkung entfalten kann. Die Wirkung bleibt über rund 6 Monate bestehen.
Diagnose und Behandlung
Wird ein Hund von einer Sandmücke gestochen und überträgt die Mücke mit ihrem Speichel den Leishmaniose-Erreger, so erkrankt der Hund nicht sogleich. Es dauert mindestens drei Monate, oft sogar ein Jahr oder länger, bis die Erkrankung ausbricht. Hundehalter, die den Verdacht haben, dass Ihr Hund sich mit dem Leishmaniose-Erreger angesteckt hat, sollten umgehend eine Tierarztpraxis aufsuchen. Anhand einer Blut- oder Gewebeprobe kann im Labor festgestellt werden, ob die Sorge berechtigt ist. Eine Behandlung mit Medikamenten ist möglich. Sie dauert jedoch meist mehrere Wochen und ist recht zeit- und kostenaufwendig. Leider kommt es nach der Behandlung häufig auch zu Rückfällen.
Kann sich auch der Mensch anstecken?
Grundsätzlich können auch Mensch an der Leishmaniose erkranken. In Europa kommt die Erkrankung sehr selten vor, wenn, dann hauptsächlich bei immungeschwächten Personen. Die Behandlung der Leishmaniose beim Menschen ist relativ einfach und führt in der Regel zu einer endgültigen Heilung
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Pflege des Herzkranken Hundes
Mit der richtigen Behandlung und Pflege kann ein Hund mit einer Herzerkrankung ein normales, glückliches Leben führen. Dieser Artikel beschreibt, wie Sie einem Hund mit dieser Erkrankung helfen können.
Eine Heilung von Erkrankungen des Herzens ist heutzutage leider noch nicht möglich. Doch mit der richtigen Behandlung und Ernährung kann Ihr Hund noch ein langes, glückliches Leben führen.
In diesem Abschnitt werden einige Einzelheiten zu Herzerkrankungen bei Hunden besprochen. Zur Sprache kommen auch die Möglichkeiten, die Lebensqualität eines herzkranken Hundes zu verbessern.
Normale Herz- und Kreislauffunktion
Das Herz ist einer der wichtigsten Muskeln im Körper Ihres Hundes. Es pumpt das Blut durch die Blutgefässe an jede Stelle des Körpers. Dadurch werden die lebensnotwendigen Nährstoffe und Sauerstoff zu allen Körperzellen transportiert.
Dieser Prozess läuft folgendermassen ab:
- Ihr Hund atmet Luft in seine Lungen, wo winzige Blutgefässe Sauerstoff aufnehmen. Das sauerstoffhaltige Blut wird durch eine grosse Ader zur linken Herzseite gebracht.
- Das Herz pumpt das sauerstoffhaltige Blut durch die Arterien in die Körpergewebe, wobei es vom Verdauungstrakt absorbierte Nährstoffe aufnimmt.
- Die Körperzellen entnehmen dem Blut Sauerstoff und Nährstoffe. Das Blut nimmt Stoffwechselnebenprodukte wie Kohlendioxid und Abfallstoffe aus den Zellen auf.
- Das sauerstoffarme Blut kehrt durch die Venen an die rechte Herzseite zurück.
- Die rechte Herzseite pumpt das sauerstoffarme Blut zurück in die Lungen, wo das Kohlendioxid entfernt und neuer Sauerstoff aufgenommen wird.
Die linke und die rechte Herzhälfte sind getrennt, so dass das gesamte System einen Doppelkreislauf bildet.
Bei den meisten Arten von Herzkrankheiten nimmt die Pumpleistung einer Herzhälfte ab. Das Blut staut sich in den Gefässen. Dabei ist es möglich, dass Flüssigkeit aus den Gefässen austritt und sich in den Lungen oder dem Bauchraum ansammelt. In den Lungen verursacht diese Flüssigkeit Atembeschwerden und Husten.
Herzerkrankungen bei Hunden
Bei Hunden wird eine Herzerkrankung oft durch Fehler an den Herzklappen oder Herzmuskeln (Myokard) verursacht, seltener von Tumoren. Tiere mit Herzproblemen halten Salz (Natriumchlorid) und Wasser im Körper zurück. Die Flüssigkeit sammelt sich in den Lungen und im Bauch an und verursacht Husten, Atembeschwerden und Schwellungen im Bauch. Die Körperzellen werden weniger mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt was zu Ermüdung und Schwäche der gesamten Organismus führt.
Behandlung bei Herzversagen
Ein Hund mit einer Herzkrankheit muss sein Leben lang mit Medikamenten behandelt werden. Sie können die Behandlung mit der richtigen Ernährung und leichtem Training unterstützen. Salzarme Kost entlastet und Bewegung in Massen trainiert das kranke Herz.
Die Medikamente dienen dazu die Herzfunktion zu unterstützen, den Körper zu entwässern und damit den Kreislauf zu entlasten. Ausserdem weiten sie die Blutgefässe, so dass das Blut leichter zirkulieren kann und das Herz gegen keinen Widerstand anpumpen muss.
Wenn Behandlung, Ernährung und leichtes Training individuell auf die Bedürfnisse Ihres Hundes zugeschnitten sind, kann er - auch bei einer Herzerkrankung - noch ein relativ langes und glückliches Leben führen.
Die Pflege von Hunden mit Herzerkrankungen
Bei einer Erkrankung des Herzens besteht die Gefahr, das sich in den Lungen oder im Bauch des Hundes Flüssigkeit ansammelt. Diese Flüssigkeit kann Atembeschwerden, Husten und Kreislaufbeschwerden verursachen. Salzarme Kost trägt dazu bei diese Ansammlung von Flüssigkeit gering zu halten. Es gibt Spezialdiäten für Hunde mit Herzkrankheiten, die zwar salzarm sind, den Hund aber trotzdem mit allen notwendigen Stoffen versorgen. Falls Ihr Hund harntreibende Medikamente zu Entwässerung erhält, kann eine Ergänzung mit B-Vitaminpräparaten sinnvoll sein. Denn bei einer starken Entwässerung verliert Ihr Hund grosse Mengen an diesen Vitaminen.
Denken Sie daran, Ihrem Hund keine Snacks, Leckerbissen oder andere Kleinigkeiten zu geben, da diese einen höheren Salzgehalt haben können, als Ihr Tier verträgt.
Wenn Ihr Hund Übergewicht hat, sollte er abnehmen, denn jedes Gramm zuviel belastet Herz und Kreislauf. Reduzieren Sie sein Futter oder füttern Sie eine kalorienarme Vollnahrung bis er sein Idealgewicht erreicht hat. Das ist dann der Fall, wenn Sie seine Rippen beim Streicheln zwar fühlen aber nicht sehen können.
Tiere mit Herzerkrankungen haben oft keinen Appetit, weil sie sich nicht wohl fühlen. Auch die Medikamente, die sie nehmen müssen, schlagen ihnen auf den Magen. Eine spezielle Kost muss daher nicht nur gut für ihre Gesundheit sein, sondern auch gut schmecken.
Ihr Tierarzt wird Sie ausserdem beraten mit welchen Tricks und Kniffen Sie Ihren Hund zum Fressen bewegen können. Bitte füttern Sie Ihren herzkranken Hund nur mit der Spezialdiät. Lebt noch ein anderer gesunder Hund in Ihrem Haushalt, achten Sie auf getrennte Fütterung. Genausowenig wie der kranke Hund normale Kost zu sich nehmen sollte, soll der Gesunde Spezialnahrung futtern.
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Zecken und ihre Folgen
Zecken übertragen die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose – Erstmalig schützt jetzt eine Impfung Hunde vor dieser Infektion
Jeder Hundehalter kennt sie – diese anfangs noch winzigen, unscheinbaren Spinnentiere, die sich, ihre Beisswerkzeuge fest in die Haut des ahnungslosen Opfers verankert, in lästige, pralle Blutsauger verwandeln. Vielfach unbekannt ist dagegen, dass diese Parasiten, tickenden Zeitbomben gleich, gefährliche Krankheiten in sich tragen.
In den gemässigten Breiten ist es in erster Linie Ixodes ricinus, landläufig als der "Gemeine Holzbock" bezeichnet, der nahezu allen Säugetieren und auch dem Menschen auflauert.
Neben der Frühsommer-Meningoenzephalitis, die beim Menschen bis zur tödlich endenden Hirnhautentzündung führen kann, registrierte man in den letzten Jahren eine weitere Infektion, die Lyme-Borreliose. Von der Borreliose sind in zunehmenden Maße auch Hunde betroffen.
Bei der Borreliose handelt es sich um eine Infektion, die durch korkenzieherförmige Bakterien hervorgerufen wird. Erstmals hat man diese 1980 in einer Zecke gefunden und nach ihrem Entdecker Dr. Burgdorfer Borrelia burgdorferi benannt. Nach dem amerikanischen Ort Old Lyme / Connecticut (USA), wo sie Mitte der siebziger Jahre gehäuft auftrat, heißt die Krankheit auch Lyme-Borreliose.
Schleichender Krankheitsverlauf
Die Infektion an sich bleibt vorerst unbemerkt. Um die Einstichstelle herum kann es dann zu einer typischen Hautrötung kommen, die beim Menschen als Wanderröte bezeichnet wird. Dies ist für die Infektion beim Menschen ein eindeutiges und frühzeitiges Symptom, das beim Hunde leider aufgrund des Fells bzw. der dunklen Hautpigmentierung übersehen wird.
Die Krankheit selber beginnt oft erst Tage oder Wochen nach dem Zeckenstich. Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit und Fieber, unterscheiden sich zudem kaum von denen anderer Infektionskrankheiten. Später einsetzende schmerzhafte Gelenksentzündungen lassen schon eher den Verdacht auf Borreliose aufkommen. Meist sind verschiedene Gelenke wechselnd betroffen, vorwiegend die Gelenke an den Vorder- und Hinterläufen. Der Hund beginnt zu lahmen, vor allem nach dem Aufstehen.
Borrelien werden aber nicht nur über das Blut transportiert, sondern sie können sich auch aufgrund ihrer korkenzieherartigen Gestalt aktiv durch Zellen und Gewebe hindurchbohren. Dies kann zu einer weiterführenden Infektion des Nervensystems oder anderer Organe wie z.B. Herz und Nieren führen. Ist die Krankheit erst einmal so weit fortgeschritten, wird die Behandlung sehr aufwendig und sie ist nicht immer erfolgreich.
Schutz durch vorbeugende Impfung
Einen wirklich wirksamen Schutz gegen die gefährliche Zecken-Borreliose beim Hund bietet ein neues Impfverfahren. Geimpft werden können sowohl erwachsene Hunde einschließlich trächtiger Hündinnen als auch Welpen ab der 12. Lebenswoche. Um einen ausreichenden Impfschutz zu erreichen, muß bei der Erstimpfung zweimal im Abstand von drei bis fünf Wochen geimpft werden. Nach einem Jahr ist dann zur Grundimmunisierung eine Wiederholungsimpfung fällig. Der optimale Impfzeitpunkt liegt einige Wochen vor dem "Erwachen" der Zecken, also zwischen Oktober und Februar. Aber auch jeder andere Impfbeginn ist möglich und sinnvoll.
Hunde können Borreliose nicht übertragen
Zecken treten überall auf, und bei der Suche nach "Opfern" sind sie nicht wählerisch. Das bedeutet, dass auch der Mensch von der Lyme-Erkrankung bedroht ist. In Deutschland kommt es beim Menschen nach Schätzungen zu 30.000 bis 80.000 Erkrankungen pro Jahr. Einen Impfschutz gibt es für den Menschen hierzulande derzeit noch nicht.
Da jedoch nur die stechende Zecke selber den Menschen gefährdet, kommt der infizierte Hund als Krankheitsüberträger nicht in Frage. Deshalb hat auch die Impfung des Hundes keinen Einfluß auf das Infektionsrisiko beim Menschen
Borreliose-Impfung bei Hunden
Von Prof. Dr. Roland Friedrich, Direktor der Mikrobiologischen und Virologischen Abteilung an der Medizinischen Universität Giessen, und Mitglied im Deutschen Retriever Club.
Vielfach hört man die Frage, ob man seinen Hund "gegen Zecken" impfen lassen soll. Es gibt jedoch keine Impfung "gegen Zecken", sondern allenfalls gegen einige der von Zecken übertragenen Krankheiten. Die bekanntesten sind die durch Bakterien hervorgerufene Lyme-Borreliose und die virusinduzierte FSME (Früh-Sommer-Meningo-Encephalitis, eine Form der Hirnhautentzündung).
Gegen einige der durch Zecken übertragbaren Krankheiten kann man impfen, so gegen FSME; wer in Deutschland südlich der Mainlinie wohnt und viel mit Zecken in Kontakt kommt, sollte sich selbst gegebenenfalls impfen lassen. Angaben über die FSME bei Hunden sind widersprüchlich, die meisten Berichte darüber sind falsch: in Wirklichkeit handelt es sich um andere Krankheiten. Mit Sicherheit ist FSME bei Hunden jedenfalls sehr selten.
Ob eine FSME-Impfung sinnvoll ist, ist daher (bei sonst gesunden Tieren) zweifelhaft. Außerdem ist der einzige derzeit in Deutschland erhältliche Impfstoff nur für den Menschen zugelassen.
Anders steht es mit der Lyme-Borreliose, gegen die es in Mitteleuropa einen Impfstoff gibt - hier jedoch nur für Hunde, nicht aber für den Menschen. Dabei sind wohl über 95 Prozent der Hunde, aber weniger als 80 Prozent der Menschen gegen die Krankheit resistent, eine Krankheit, die für die Betroffenen oft mit erheblichen Beschwerden verbunden ist. Allerdings können Borreliose-Erkrankte in aller Regel mit Antibiotika geheilt werden.
Die Borreliose-Impfung für Hunde ist mit einigen Problemen behaftet: Es existieren bei uns (anders als in den USA) mehrere (drei bis fünf oder mehr) unterschiedliche bakterielle Erreger, die die Lyme-Borreliose verursachen. Der einzige bei uns erhältliche Impfstoff "Merilym" (sprich: Merileim) ist aber nur gegen eine der drei Bakterien-Arten gerichtet, ausgerechnet auch noch gegen die seltenere der drei bei uns am meisten verbreiteten Arten. Die Herstellerfirma gibt zwar an, dass eine Kreuzreaktion auch gegen die beiden anderen wichtigen Arten gegeben ist; ob aber auch ein Schutz vor der Erkrankung durch die anderen Borrelien bewirkt wird, ist zweifelhaft. (Eine Kreuzreaktion im Reagenzglas sagt leider nicht viel über die Wirkung im Körper aus.)
Der Nachweis, dass von dem geimpften Tier so genannt neutralisierende Antikörper gebildet werden, steht leider noch immer aus. Für die Zulassung von Impfstoffen in der Humanmedizin ist dieser Nachweis zwingend erforderlich, da man nur dann vor einer Infektion geschützt ist, wenn vom Immunsystem diese neutralisierenden Antikörper gebildet werden. Beim Zulassungsantrag neuer Impfstoffe für die Veterinärmedizin ist dieser Nachweis bisher erstaunlicher Weise nicht erforderlich.
Es ist nicht nachgewiesen, ob diejenigen Hunde, die keine natürliche Resistenz gegen die Krankheit haben, durch den Impfstoff überhaupt geschützt werden können. Dies wird im Gegenteil von vielen Borrelien-Experten angezweifelt. Wir wissen bisher nicht, worauf die natürliche Resistenz der meisten Hunde und Wildtiere beruht. (Die gegen Borreliose hoch empfindlichen Beagles können im Laborexperiment allerdings geschützt werden.)
Es besteht der Verdacht, dass Hunde, die mit Borrelien infiziert, aber nicht erkrankt sind, nach einer Impfung erkranken können. Deshalb sollte keinesfalls in der Zeckensaison geimpft werden. Außerdem muss sichergestellt sein, dass die zu impfenden Tiere früher keine Borreliose durchgemacht haben.
Ein Großteil aller bei uns vorkommenden Zecken (der Art "gemeiner Holzbock", Ixodes ricinus) sind Träger von Borrelien, wobei der genaue Prozentsatz von Ort zu Ort und Jahreszeit zu Jahreszeit variiert. Alles zwischen 10 und 90 Prozent ist möglich. Hunde, die viel im Freien sind und häufig Zeckenkontakt haben, sind daher meist mit Borrelien infiziert worden und haben Antikörper gebildet - in aller Regel ohne zu erkranken. Viele angebliche Borreliosen bei Hunden, über die berichtet wird, sind in Wirklichkeit andere Erkrankungen, die oft nicht erkannt und daher auch falsch behandelt werden.
Leider sind die meisten serologischen Tests auf Borreliose (Tests auf Antikörper im Blut) schlecht und bringen einen hohen Anteil sowohl falsch positiver wie falsch negativer Ergebnisse! Nur wenige Labors beherrschen den Nachweis verlässlich. Das gilt in der Humanmedizin leider ganz genauso!
Am sichersten, aber auch teuersten ist ein Nachweis der Borrelien in Kultur oder durch PCR, eine moderne Methode zum spezifischen Nachweis von Erbmaterial (DNA). Jüngste Untersuchungen an der Universität Zürich belegen, dass die allgemein verwendeten Methoden zum Nachweis von Borrelieninfektionen erschreckend unsicher sind. Das gilt selbst für die moderne PCR, die aufgrund ihrer hohen Empfindlichkeit so geringe Borrelien-Zahlen nachweisen kann, dass jedes Hunde-Fell, das gelegentlichen Zeckenbesuch aufzuweisen hat, positive Ergebnisse bringen kann, wenn die Blutentnahme nicht mit entsprechender Vorsicht vorgenommen wird. Siehe dazu den Bericht von Dr. Reiner, Zürich, auf der Homepage der Gesellschaft zur Förderung kynologischer Forschung.
Aus den genannten Gründen stehe ich daher einer Borrelien-Schutzimpfung für Hunde derzeit skeptisch gegenüber. Ich hoffe aber sehr, dass es der Firma Mérial gelingen wird, auf lange Frist einen wirkungsvollen Impfstoff zu entwickeln.
Das Beste, was man gegen die Borreliose tun kann, ist wohl die Vorbeugung: Den eigenen Hund äußerlich mit einem der gegen Zecken wirksamen Mittel behandeln (ExSpot, Wellcare Shampoo und andere) und nach jedem Spaziergang gut nach den Tierchen absuchen.
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Natürliche Heilmethoden für den Hund
Reiki:
Reiki ist eine alte Heilkunst, die sich durch viele Kulturen zurückverfolgen läßt und bedeutet " universale Lebensenergie". Mit Reiki löst man unterschiedliche Blockaden des Körpers,ist es nun eine Organische oder Seelische Ursache. Angst, agressives Verhalten haben bei einem Tier immer Ursachen, diese Ursachen kann man mit Reiki behandeln und beseitigen. Reiki wirkt immer ganzheitlich auf den Körper. Tiere lassen sich gerne Reiki geben, da sie Unvoreingenommen sind und die Reikienergie spüren. Reiki ersetzt nicht die Veterinärmedizinische Behandlung, kann aber begleitend eingesetzt werden und diese Behandlungszeit wesentlich verkürzen. Ich habe mich auf" Reiki für Tiere" spezialisiert und leite u.a. auch Seminare für Tierbesitzer, die Reiki bei Ihrem Tier einsetzen möchten. Falls ihr Rat braucht oder Probleme mit Euren Tierchen habt und weitere Info möchtet, könnt ihr mich gerne unter meiner Mailadresse erreichen:
AKKUPUNKTUR:
Eine Alternative zu Behandlungsmethoden mit Medikamenten ist die Akupunktur. Ein Tierarzt aus Feusdorf behandelt Haustiere mit den heilenden Stichen.
Der zwölfjährige Bobby ist krank. Nachts ist er so unruhig, dass seine Mitbewohner kaum ein Auge zu bekommen. Darum geht es zum Arzt. Die Untersuchung der Blutwerte ergibt einen gefährlichen Leberschaden. Bobby ist eine Promenadenmischung aus Schnauzer und Labrador. Seine bernsteinfarbenen Augen blicken traurig durch die Tierarzt-Praxis was für ein Hundeleben.
Zum zweiten Mal sitzt Bobby auf dem Edelstahl-Behandlungstisch. Doch im Gegensatz zu vielen seiner Leidensgenossen bekommt er keine Medikamente gespritzt. Bei seiner Behandlung geht es zwar auch spitz zur Sache, aber die kleinen Nadeln werden punktgenau unter das tiefschwarze Fell gestochen. Sein Frauchen, Margret Stabel, hat sich für Akupunktur entschieden, und es scheint zu wirken. "Ich habe schon eine deutliche Besserung festgestellt", sagt Stabel, die Bobby während der Prozedur beisteht.
Die Hunde schlafen fast ein
Es scheint dem Hund nichts auszumachen. Er sitzt ruhig auf seinem Platz und lässt die Prozedur klaglos über sich ergehen. Wie praktisch alle Tiere, die bisher so behandelt wurden. Darüber wundert sich auch Ottmar Himmes, der seine Hunde in der Praxis nadeln lässt: "Sobald die Tiere die Nadeln bekommen, sind sie total ruhig. Die schlafen fast ein." Und das ist bei seinem Polizeihund Rocky mittlerweile außer Dienst keine Selbstverständlichkeit.
Der erfahrene Tierarzt behandelt mittlerweile fast 70 Prozent seiner vierbeinigen Patienten mit der chinesischen Therapieform. Darunter sind viele Kleintiere, aber auch größere Exemplare, wie Schafe, Kühe oder Pferde. Die Schäferin Irene Kulling hat auch schon gute Erfahrungen gemacht. Bei einem gebärenden Schaf öffnete sich der Muttermund nicht richtig. Normalerweise ein Fall für krampflösende Medikamente, aber sie entschied sich für die Nadelmethode. Kulling: "Nachdem die Nadel gesetzt war, dauerte es ungefähr 15 Minuten, bis das Lamm kam." Diese Wartezeit ähnelt der bei einer herkömmlichen, krampflösenden Injektion. "Wenn mal was mit meinen Pferden oder den Hütehunden ist, mache ich das sofort wieder so", sagt Irene Kulling überzeugt.
Die Erfolgsmeldungen verbreiten sich schnell. Es ist keine Seltenheit, dass tierische Patienten aus Bergheim oder dem Raum Aachen vorbei gebracht werden. Auch wenn der Akupunkteur von Fachkollegen gelegentlich etwas seltsam beäugt wird, sprechen die Resultate für sich. Tiere kennen keinen Placebo-Effekt Nadeln sind Nadeln. So scheint es auch in der Veterinärmedizin Alternativen zu Medikamenten zu geben. "Bei Mitteln wie Kortison sieht man die Besserung oft schneller. Aber wenn man den Tieren etwas Zeit lässt, können sie auch auf einem anderen Weg behandelt werden", sagt der Arzt.
In Zeiten von ständig neu aufflammenden Lebensmittelskandalen denken auch immer mehr Eifeler Landwirte über Alternativen nach. Viele Medikamente, die bei Milchvieh eingesetzt werden, geraten unweigerlich in die Nahrungskette des Menschen. So kommt auf einigen Bauernhöfen im Einzugsgebiet des Arztes immer öfter nur die Nadel statt der Spritze zum Einsatz.
Traditionelle chinesische Medizin hilft auch bei Hunden
Vor drei Jahren war Luzi kerngesund, stets fesch getrimmt und eine „richtig lustige Nudel“. Dann begann ihr Leidensweg – mit dem Bewegungsapparat und den Ärzten. Jetzt steht der 13-jährige Fox-Terrier auf dem Behandlungstisch und zittert so sehr, dass auch dieser wackelt und scheppert. Die Angst ist unbegründet. Denn die Akupunkturnadeln tun Luzi nicht weh, und das Kräutergranulat gibt es auch erst daheim. – Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) hilft auch bei Haustieren.
Heilmethoden
„Prinzipiell können chronische und akute Krankheiten mit TCM behandelt werden“, sagt Dr. Natascha Fröschl von der Tierklinik Lerchenfeld, betont aber: „Zuerst muss eine genaue Anamnese erfolgen, dann kann der Arzt individuell entscheiden, welche Heilmethode am besten entspricht.“ Bei Operationen, Unfall-Verletzungen oder Flohbefall muss nach schulmedizinischen Methoden vorgegangen werden. Für Luzis Gelenksbeschwerden bietet sich die mehr als 2000 Jahre alte Therapie jedoch geradewegs an; genauso wie für Hautkrankheiten, Verdauungsprobleme, Schmerzen, ein geschwächtes Immunsystem oder als Begleitmaßnahme bei Tumorerkrankungen.
Zunge und Puls
„Ich lasse mir von den Besitzern genau die Probleme des Tiers beschreiben, dann untersuche ich. Besonders wichtig sind Zunge und Puls. Dann arbeite ich eine Therapie mit Kräutern, eventuell Akupunktur und Diät aus“, sagt die Tierärztin, die TCM nur bei Hunden und Katzen einsetzt. Für kleinere Tiere wie Mäuse, Kaninchen, Hamster und Vögel ist keine Fachliteratur vorhanden. Experimente? Lieber nicht.
Auch Luzi muss zuerst Zunge-Zeigen. „Farbe und Belag sind Anhaltspunkte für das Wohlbefinden“, sagt Fröschl und geht zur Pulsdiagnose über. Setzt drei Finger an der Innenseite des Oberschenkels an und misst in drei Tiefen. Luzis Angstzittern erschwert das Taktzählen. Ein starker, oberflächlicher Puls weist z.B. auf eine akute Erkrankung hin, ein schwacher auf eine Mangelerscheinung.
„Akupunktur ist gut für Tiere, die noch genügend Energie haben. Kräuter bauen verlorene Energie wieder auf“, erklärt Fröschl, die für ihre Rezepte vier bis zwölf der rund 300 TCM-Kräuter (in der Apotheke) mischen lässt. Das Granulat wird ins Futter gemischt, „damit der Organismus wieder ins Gleichgewicht kommt“. Luzi frisst – wie die meisten Hunde – anstandslos. Katzen dagegen sind in der Regel vorsichtiger und empfindlicher – auch was die Behandlung mit Nadeln betrifft.
300 Akupunkturpunkte
Über 300 Akupunkturpunkte liegen auf den Leitbahnen durch den tierischen Organismus – mit Verbindungen zu allen inneren Organen. Die Nadeln regulieren den Energiefluss und damit den Genesungsverlauf. Akutes lässt sich rasch behandeln, Chronisches braucht länger. Als Faustregel gilt: So viele Jahre, wie die Krankheit besteht, dauert die Therapie in Monaten.
Ernährung
TCM setzt beim Vorbeugen und Heilen nicht nur auf Kräuter und Akupunktur, sondern auch auf diätische Maßnahmen: Nahrungsmittel müssen auf den Typ abgestimmt sein. So gilt Lammfleisch als heißes Fleisch und daher als ideal für Tiere, die es gerne warm haben. Für hitzige, ständig hechelnde Tiere eignet sich dagegen Rindfleisch.
Luzi profitiert von der sanften Medizin. Noch dazu, weil TCM keine Nebenwirkungen hat. „Doch“, so Natascha Fröschl über die Komplementär-Methode, „Wundermedizin ist es keine“.
Information:
- TCM wird z.B. in der Wiener Tierklinik Lerchenfeld angeboten (Tel. 01 / 523 82 52). Hier kostet das ausführliche Erstgespräch inkl. Behandlung 80 €, eine Akupunktursitzung 30 €, eine Monatsration Kräuter 25-35 €.
Natürliche Hausmittel :
- Löwenzahnkur (Stoffwechselstörungen)
Zur allgemeinen Stoffwechselanregung bei Magen-Darm und Lebererkrankungen, bei Kreislaufstörungen, bei Stoffwechselstörungen, die Fettsucht und rheumatische Erkrankungen nach sich ziehen. Insgesamt Anregung von Niere und Leber.
Löwenzahnblätter feingehackt und roh oder Löwenzahnsaft (Apotheke od. Reformhaus) unter das Futter mischen
- Knoblauch (Magen-Darmerkrankungen, mangelnde Vitalität)
Man kann Zehen oder ein Fertigpräparat nehmen
Mobilisiert die Körpereigenen Abwehrkräfte und bringt den gesamten Stoffwechsel auf geheimnisvolle Weise wieder ins Gleichgewicht. Bei regelmäßiger Verfütterung bleibt auch die Jugendlichkeit und Spannkraft der Tiere viel länger erhalten: erhält alle Körperfunktionen intakt und vorzeitige Abnutzungserscheinungen oder Fehlsteuerungen unterbleiben. Hilfreich auch zur Vorbeugung gegen Würmer. Einfach täglich eine Knoblauchzehe oder Kapsel unter das Futter mischen.(am Besten ein Hundeleben lang!)
Ein sehr bewährtes Hausmittel bei schlecht heilenden oberflächlichen Verletzungen, nässenden Wunden oder Hautabschürfungen ist unser Haushaltszucker. Er ist durch das Raffinieren steril und fördert sehr schnell die Granulation. Einfach immer mal wieder eine Messerspitze voll auf die Wunde streuen.
Man kann sie fertig kaufen, aber auch selbst zusammenstellen, wenn man weiß, was darin enthalten ist:
- a) Weide enthält Glykoside, Gerbstoffe und Salizylsäureverbindungen. Sie ist bewährt bei Magen- und Darmbeschwerden und vielerlei fieberhaften Erkrankungen (das syntetisch hergestellte Aspirin, das fiebersenkend und schmerzlindernd wirkt, hat ja die Weide als Hausmittel abgelöst). Da Weidenrinde aber auch harndesinfizierend wirkt, beeinflußt sie die Ausscheidung von Harnsäure günstig.
- b) Ulme enthält als wichtigsten Wirkstoff Schleim, der sich besänftigend auf entzündete Magen- und Darmschleimhaut auswirkt. Feingepulvert hilft Ulmenrinde bei Durchfall.
- c) Kalmus enthält das Bitterglykosid Acorin, äätherisches Öl, Schleim, ein harzartiges Acoretin, Cholin, Trimethyamin, Kalmusgerbsäure, Stärke, Dextrin, Dextrose, Schleim und bis zu 6% Asche. Man verwendet Kalmus als Heilmittel bei Magengeschwüren (entzündungswidrig), Übersäuerung des Magens, Blähungen, Appetitlosigkeit und Darmfäulnis, aber auch bei nervösen Magen-Darmbeschwerden. Kalmus ist eins der ältesten Hausmittel überhaupt.
- d) Dillsamen enthält ätherisches und fettes Öl. Er wirkt entkrampfend auf die Verdauungsorgane, beugt Blähungen vor, wirkt sich günstig auf die Milchproduktion der Hündin aus.
- e) Eibischwurzel enthält viel Schleim, außerdem ätherische Öle, Aminosäuren, Enzyme, Gerbstoffe, Zucker und Stärke. Als Heilmittel wird sie bei Magen-Darmkatarrhen und Leiden der Harnorgane eingesetz.
Wie ihr seht, ist „Baumrinden-Mischung“ mehr als nur die Zufütterung von Ballaststoffen, vielmehr ist sie eine wundervolle Ansammlung von Wirkstoffen, die man einfach und regelmäßig in kleinen Mengen dem Futter beimischt und somit auf einfache Weise vielen Erkrankungen, die als Folge von Mängeln und Fehlsteuerungen entstehen, vorbeugen kann. In besonderen Fällen kann man noch einiges zusätzlich in kleinen Mengen temporär untermischen:
z.B.: Bockshornkleesamen feingepulvert zur Förderung der Milchproduktion Fenchel bei mangelhafter Milchproduktion, Magenverstimmungen, schlechter Verdauung, Nervosität Bitteres Kreuzblumenkraut zur Förderung der Milchproduktion, bei Magenverstimmungen, Nierenleiden, Förderung des Stoffwechsels Mischung aus Kümmel, Anis und Fenchel zu gleichen Teilen gegen Verdauungsbeschwerden, zur Anregung des Stoffwechsel und der Milchsekretion Kümmel gegen Blähungen, als Beruhigungsmittel bei jungen Tieren, die Schwierigkeiten mit der Verdauung haben. (etwa eine Messerspitze gepulvert untermischen)
- Meeresalgen-Mischung oder Seetang
(für Hunde mit Schilddrüsenüberfunktion Spirulina Platensis = blaugrüne Süßwasser Mikroalge, enthält Jod nur in Spuren))
Algenmischungen oder Spirulina bekommt man in jeder Apotheke oder in Reformhäusern in Pulver- oder Tablettenform. Sie enthalten neben Jod 27 lebenswichtige Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine. Eine wahre Wunderwirkung geht davon aus: Die Hunde (auch Katzen) werden lebhaft, bekommen ein glänzendes Fell, die Farben leuchten stärker, vielen Zivilisationsschäden durch Mangelernährung wird vorgebeugt oder werden ausgeglichen. Man gibt sie trächtigen Hündinnen, um Kalzium- und Jodmangel und der gefürchteten Eklampsie vorzubeugen; den Welpen streut man schon eine Prise über das erste Futter. Ältere oder alte Tiere blühen regelrecht wieder auf und der Stoffwechsel wird angeregt. Einfach einige Wochen lang tägl. 1/2 bis 1 dieser Tabletten zerdrückt oder eine Messerspitze Pulver ins Futter streuen. (Auch für Menschen eine hervorragende Nahrungsergänzung!)
Im folgenden Teil ein paar häufig auftretende Krankheiten in alphabetischer Reihenfolge, die man sehr gut homöophatisch behandeln kann. Die Mittel dazu sind preiswert und in jeder Apotheke erhältlich. Hier noch ganz kurz die Einnahmevorschrift homöopathischer Mittel, wenn nichts anderes angegeben ist. Die Dosis ist immer die gleiche, für Yorkies genauso wie für Doggen:
1 Tablette, 5-10 Tropfen oder 5 Globuli, Tabletten möglichst gepulvert und alles auf oder unter die Zunge des Tieres, damit es durch die Schleimhäute aufgenommen wird.
Das Ganze mag euch im ersten Moment etwas umständlich erscheinen, aber die Mühe lohnt sich allemal, da der Körper praktisch eine Hilfe zur Selbsthilfe erfährt und nicht durch Chemie vollends aus dem Gleichgewicht gebracht wird. Bei schweren Erkrankung sollte selbstverständlich trotzdem ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Ein Abszeß ist ein infektiöser Prozeß mit allen Zeichen der Entzündung: Rötung, Hitze, Schmerz, Schwellung, Eiterbildung.
Hepar sulfuris D3, alle 2 Stunden gegeben, fördert die Eiterbildung und läßt den Abszeß reifen, bis er sich von selbst öffnet. Verzögert sich der spontane Durchbruch des Eiters, dann wirkt Myristica sebifera D3, mehrmals tägl. 5 Tropfen, wie ein „homöopathisches Messer“ und der Abszeß öffnet sich. Zur vollständigen und narbenfreien Ausheilung verhilft Silicea D12 2 mal tägl. eine Tablette.
Normalerweise entleeren sich die Analdrüsen, zu beiden Seiten des Mastdarms gelegen, durch das Pressen beim Kotabgang. Sind diese Ausführungsgänge verstopft, entzünden sich die Drüsen und er Hund fährt „Schlitten“. Er rutscht mit dem After über den Boden oder versucht, intensiv zu lecken. Rechts und/oder links des Aftes sieht man eine Rötung und Schwellung, es bildet sich ein Abszeß. Behandlung wie oben beschrieben mit Hepar sulfuris D3 und/oder Silicea D12 bis zur Öffnung und Ausheilung. Chronische Entzündungszustände der Analdrüsen ohne Abszeßbildung benötigen Silicea D30 und Echinacea D30 zweimal tägl. von jedem Mittel für 2 Wochen. Analddrüsen, die laufend eitern, beeinflußt man mit Calcium sulfuricum D12, 3mal tägl. in der ersten, 2mal tägl. in der zweiten Woche. Eine sehr gute Hilfe sind auch Hamamelis-Zäpfchen, die abends nach der letzten Entleerung und vor der Nachtruhe in den Mastdarm eingeführt werden.
Schlechter Atem kann viele Ursachen haben: Zahnstein, Zahnfleischtaschen, Übersäuerung des Magens oder allgemeine Verdauungsprobleme infolge falscher Fütterung, weisslich belegte Zunge. Sind die Zähne in Ordnung, der Zahnstein wurde entfernt und das Zahnfleisch ist nicht entzündet, kann man dem Futter regelmäßig feingehackte Pfefferminz- Melisse- und wenig Petersilienblätter unter das Futter mischen. Homöopathisch angehen kann man das Ganze durch eine Tonisierung des Verdauungstraktes, nachdem sich die Tiere äußerst wohl fühlen.
Dabei hat sich die Carbo-Nux-Kur für ca. 3 Wochen äußerst bewährt: 3mal tägl. eine Tablette von diesen Mitteln eingeben:
- Carbo vegetabilis D6
- Nux vomica D6
- Okoubaka D2
In chronischen Fällen kann man die Kur nach einiger Zeit unbedenklich wiederholen. Natürlich empfiehlt sich auch eine Umstellung des Futters.
Die harmonische Zusammensetzung eines natürlichen Hundefutters sollte folgendermaßen aussehen:
- Der Junghund erhält, bis er erwachsen ist (18 Monate)
2 Teile Fleisch, 1 Teil Getreide – pflanzliche Kost
- Der erwachsene Hund erhält
1 Teil Fleisch und 2 Teile Getreide – pflanzliche Kost
- Der alternde Hund ab dem 7. Lebensjahr erhält
1 Teil Fleisch, 1 Teil Getreide und 2 Teile pflanzliche Kost
Der Fleischanteil sollte in der Sorte immer gewechselt werden, z.B. Muskelfleisch, Pansen, Innereien, Blättermagen usw., was auch der natürlichen Ernährung der Vorfahren unserer Hunde entspricht. Fleisch kann auch durch Fisch oder Geflügel ersetzt werden.
Gerade in der heißen Jahreszeit ist es besonders wichtig, die Hunde abends auf kleinere oder größere Verletzungen hin zu untersuchen, da die Gefahr, dass Fliegen ihre Eier in den Wunden ablegen besonderes groß ist und sich innerhalb kürzester Zeit Heerscharen von Maden in der Verletzung entwickeln, die den Hund regelrecht auffressen und schwer zu bekämpfen sind!!!!
Man nimmt die frische Frucht oder den Saft. Verwendung: Ananassaft bewährt sich hervorragend wegen seiner eiweißaufspaltenden Kraft bei Störungen des Magensaftes und Erkrankungen des Magens. Bei Welpen gibt man etwas verdünnten Ananassaft. Enthält u.a.: Eiweiß, Fett, Kohlenhydrate, Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium, Phosphor, Eisen, Vitamin A, Vit. B11, B2, Niacin, Vitamin C, Basenüberschuss + 5,4 %! Die Früchte werden breifein zerkleinert oder aus dem Brei der Saft ausgepresst und dann löffelweise vor oder zu den Mahlzeiten gegeben.
Man nimmt getrocknete Früchte Verwendung: Wegen des hohen Vitamin-A-Gehaltes bei allen Vit.-A-Mangelzuständen, auch für trächtige und säugende Hündinnen oder Wlpen; bei Störungen der Haut und Schleimhäuten, Wachstumsstörungen, Schilddrüsenkrankheiten, Leberstörungen, Blutarmut. Enthält u. a.: Eiweiß, Kohlenhydrate, Natrium, Kalium, Kalzium, Phosphor, Eisen, Viamin A, Vitamin B1, B2, Nikotinsäure, Vitamin C. Einfach die getrockneten Früchte einweichen, breifein hacken und mitsamt dem Eiweichwasser unter das Futter mischen, wird aber auch so gerne von den Hunden genommen.
- Abschürfungen oder kleinere Verletzungen
Kleinere Verletzungen oder Hautabschürfungen kann man neben Zucker (wie oben schon erwähnt) auch sehr gut mit Honig heilen. (bitte nur kaltgeschleuderten, natürlichen Honig verwenden). Er wirkt desinfizierend und schließt die Wunde sehr gut ab, so dass kein Schmutz hinein kann. Eventuell vorher mit Calendulatinktur (wie nachfolgend beschrieben) reinigen. Ein sehr gutes Fertigpräparat zur schnellen und sicheren Wundheilung ist auch Echinacinsalbe (Fa. Madaus).
- Bißwunden u. Quetschwunden mit Hautblutungen
Zur Desinfektion von Wunden hat sich hervorragend die Calendula (Ringelblume) bewährt. Calendulasalbe könnt ihr bei Blutergüssen, Eiterungen, Insektenstichen und Gehörgangsentzündung nehmen. Zur Wundreinigung nimmt man 1 – 2 Teel. Calendulatinktur auf einen Viertel Liter Wasser. Innerlich zur schnellen Heilungsförderung Calendula D2.
- Bienenstiche oder Stichverletzungen allgemein
Insektenstiche oder Stichverletzungen allgemein könnt ihr sehr erfolgreich mit Ledum D4 innerlich behandeln. Äußerlich Calendula-Salbe auftragen oder Waschungen mit verdünnter Calendula-Tinktur im Verhältnis 1 Teel. auf 1/4 Wasser.
Hunde, die durch die Nähe von Bienenstöcken jeden Sommer Gefahr laufen, gestochen zu werden, sollten zu Beginn dieser Zeit eine Dosis Apis mellifica D200 bekommen, um sie dadurch gegen mögliche Stiche der Bienen zu immunisieren. Bienenstiche werden dann niemals mehr lebensgefährlich sein, selbst wenn ein so behandeltes Tier von einem ganzen Bienenschwarm gestochen würde.
Das Symptombild des Zwingerhustens ist ein Komplex aus verschiedenen viralen und bakteriellen Infektionen der oberen Luftwege. Es ist eine sehr ansteckende Erkrankung und erfolgt durch Tröpfcheninfektion oder durch direkten Kontakt. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt zwischen 2 – 30 Tage je nach auslösendem Virus. Erste Symptome sind quälender, trockener Husten, der anfallsweise auftritt, gefolgt von Atemnot, massivem Leistungsabfall und abhusten eitriger Schleimbrocken. Auch wenn keine Symptome mehr erkennbar sind, bleibt der Hund über einen längeren Zeitraum latent infiziert und stellt eine Ansteckungsquelle dar. Impfungen decken die Anzahl der möglichen Viren nur begrenzt ab.
- Behandlungsmöglichkeiten: (neben viel frischer Luft und vitaminreicher Kost)
Allopathisch: In der Regel wird der Tierarzt das erkrankte Tier mit Antibiose abdecken. Eventuell wird er noch ein schleimlösendes Mittel verordnen. Homöopathisch: Auf diesem Wege gibt es mehrere Mittel, die zum Einsatz kommen können:
- 1. Antimonium arsenicosum, mehrmals tägl. eine Tablette oder
- 2. Drosera D4 + Ipecacuanha D4
- Weiterhin wirkt sich die Gabe von Rescue Remedy (Bachblüten) für 3 Tage 2x tägl 3 Tropfen sehr positiv aus.
- Therapie unterstützend hat sich auch Bronchovetsan als homöopathisches Kombinationsmittel.
- Um den festsitzenden, zähen Schleim in den oberen Luftwegen schneller zu verflüssigen kann man ohne Gefahr auch ACC akut Tabletten zum Einsatz bringen. Die Stärke der Einheit richtet sich nach der Größe des Tieres. Hierzu könnt ihr euch ja in der Apotheke informieren.
- Zum Schluss noch ein altbewährtes Hausmittel: Honig, mehrmals tägl. aufgelöst in lauwarmem Wasser, Erkältungstee oder pur!
(mehr über Honig siehe unter dto.)
Honig ist ein wahres Wundermittel, sofern man den richtigen, also nicht erhitzten, kaltgeschleuderten Bienenhonig verwendet. Er ist einzusetzen zur Stärkung des Immunsystems, zur Wundbehandlung, bei einer Reihe von Erkrankungen der oberen Luftwege und er wirkt sich positiv auf den gesamten Stoffwechsel und das Entgiftungsorgan des Körpers, die Leber, aus.
Auf Wunden aufgetragen hat er eine desinfizierende Wirkung. Er heilt eiternde und nässende Wunden ebenso wie nässende Ekzeme. Alles trocknet bald aus, ist keimfrei und kann dadurch gut abheilen.
Auch bei langwierigen Geschwüren und schwer heilenden Wunden hilft Honig: er beschleunigt die Heilung, regt die Zellteilung an und damit die Vernarbung. Eine wirksame Salbe kann man sich selbst herstellen aus: 2/3 Honig und 1/3 Lebertran (anrühren). Weitere Volksheilmittel sind: Honig mit Zwiebelsaft (Husten), Honig mit Roggenmehl, Honig mit allerlei Heilkräuter-Tinkturen. Honig wirkt auch antibiotisch und kann oftmals Sulfonamide und Antibiotika ersetzen.
Nachgewiesene Inhaltsstoffe des Honigs sind: Mineralstoffe: Kalium, Natrium, Kalzium, Magnesium, Phosphorsäure, Eisen, Kupfer, Mangan Vitamine: B1, B2, B6, C, Biotin und Nikotinamid, sowie Fermente (Diastasen und Invertasen) und Azetylcholin.
- Auswahl an bewährten Indikationen
Im folgenden erfahrt ihr eine Reihe „bewährter Indikationen“, die für jeden leicht nachvollziehbar sind und womit ihr durchaus die Behandlung eurer Tiere einleiten könnt ohne Schaden anzurichten. Die homöopathischen Mittel sind in jeder Apotheke rezeptfrei erhältlich und auch relativ preiswert. Dennoch solltet ihr im Zweifelsfall immer einen Tierarzt zu Rate ziehen.
- Bei Verdauungsstörungen der Nux vomica D4 3 x tägl.(Tropfen oder Globuli)
- Zerrung der Muskel u. Bänder Rhus Toxicodendron D4 2 x tägl.
- Zur Unterstützung der Kallusbildung Calcium carbonicum D4 3 x tägl.nach Nagelung, Verplattung oder Eingipsung
- Bei Blasenreizung mit Harnträufeln Cantharis D6 2 x tägl.
(nach Durchnässung bei Kälte)
- Bei trockener, rissiger Haut Arsenicum album D6 2 x tägl.
(trockenes Ekzem)
- Bei nässendem Ekzem Sulfur D12 1 x tägl.
- Zur schnelleren Überwindung der Asa foetida D4 2 x tägl.
Scheinträchtigkeit der Hündinnen
- Bei Zwischenzehenabszessen der Hepar sulfur D3 2 x tägl.
Hunde
- Bei Quetschungen, Verstauchungen, Arnica D4 3 x tägl.
Blutergüssen
- Bei sporadisch auftretender, leichter Cuprum D30 3 x tägl.
Epilepsie
- Stärkungsmittel für alte, schwache Carbo vegetabilis D6 1 x tägl.
Tiere
- Zur Rekonvaleszenz nach akuten Calcium phosphoricum D6 2 x tägl.
oder chronischen Krankheiten
- Bei Heimweh oder Trennung von Ignatia D30 4 x tägl.
den Bezugspersonen
Hefe entfaltet ihre Wirkung auf sehr vielfältige Weise:
Verdauungsstörungen, Magen-Darmkrankheiten, Hormondrüsenstörungen, Herz, Kreislauf, Entwicklung, Wachstum, Neuralgien.
Alle Störungen in dieser Richtung werden durch Bierhefe günstig beeinflußt. Außerdem wirkt sich Hefe aufgrund ihres hohen Biotin-Anteils sehr positiv auf die Enteicklung des Fells aus.
Die Hefe einfach über das Futter streuen. (ca. 1 Teel. für mittelgroße Hunde)
Inhaltsstoffe in 100 g getrockneter Bierhefe sind u.a. : Eiweiß 38,8 g / Fett 1,0 g / Kohlenhydrate 38,4 g / Natrium 121 mg / Kalium 1700 mg / Kalzium 210 mg / Magnesium 231 mg / Phosphor 1753 mg / Eisen 17,3 mg / Mangan 0,53 mg / Zink 8,0 mg / Vitamin A / Vitamin B1 15,6 mg / Vitamin B2 4,3 mg / Vitamin B6 4,2 mg / Niacin 37,9 mg / Pantothensäure 9,5 mg / Vitamin C
für ältere oder rekonvaleszente Hunde (Menge für einen mittelgroßen Hund)_ bis 1 Tl Blütenpollen / 1 Tl geschrotete Eierschalen / 1 Meeresalgen-Tablette gepulvert / 1 Tl Honig / 1 Tl Sahne / 1 Tl Sonnenblumenöl / 1 Tl Hefepulver / 1 Tl Apfelessig /
alles umrühren und stehen lassen (ca. 5 – 10 Minuten) bis sich die Pollen aufgelöst haben. Danach den Hund auflecken lassen oder ins Futter geben. Die Tiere werden innerhalb kürzester Zeit lebhafter und schneller in den Bewegungen.